Leider nicht mein Fall

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borstelmaus Avatar

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Die Geschichte um Elena und Aleksandre ist schnell erzählt: Sie verdient ihr Geld mit Wetten bei illegalen Boxkämpfen, er tritt als Boxer bei einem dieser Kämpfe auf. Bei dieser Wette gewinnt Elena haushoch und zieht damit den Unmut der Veranstalter auf sich, hat aber von da an den gutaussehenden Aleksandre an ihrer Seite, außerdem jede Menge Bargeld durch den Gewinn. Die Beziehung der beiden wird rasend schnell erzählt und entwickelt. Obwohl Elena anfangs eigentlich total dagegen ist und normalerweise auch niemanden an sich heran lässt, geht sie sehr bald auf Aleksandres Werbungen ein. Einer ist dem anderen mit Haut und Haaren verfallen und sie werden nicht müde, sich ihre Liebe immer wieder in Wort und Tat zu beweisen, was leider aber doch etwas unrealistisch rüberkommt.
Der Erzählstil ist mitunter so sprunghaft, dass man sich von einem Satz zum nächsten schon in einer anderen Zeit oder Umgebung befindet. Da hätten einige Absätze weitergeholfen.
Die ganze Beziehung der beiden ist mir einfach zu schnell gegangen und spielt sich an überschaubaren Plätzen und mit relativ oberflächlichen Dialogen ab. Auch die Aufarbeitung von Elenas Vergangenheit ist ziemlich weit hergeholt. Des Weiteren wird nichts weiter darüber berichtet, wie sie mit den Wetten abschließt und aus dem Milieu aussteigt. Ein bisschen Drama wird mit Komplikationen rund um ihre Schwangerschaft und Besuch aus Elenas Heimat erzeugt, dann aber doch relativ kurz auf wenigen Seiten abgehandelt.
Wer allerdings auf der Suche nach einem flüchtigen Lesegenuss mit ausführlichen Liebesszenen, reichlich romantischen Gefühlen sowie Geplänkel von zwei Turteltauben ist, wird hier definitiv fündig.