Schwer enttäuschend

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
ravenna Avatar

Von

Bei Vorablesen.de hatte ich die Möglichkeit in Amalia Winters Roman „Alex & Ich – Fight for Love“ reinlesen. Die Leseprobe war ganz nach meinem Geschmack und lies auf ein tolles Lesevergnügen hoffen. Die Glücksfee war mir hold und ich durfte wirklich dieses Buch vorablesen. DOCH – ich wurde enttäuscht…

Die Story ist recht schnell erzählt: Junges Mädchen vom College, mit nicht so guter Kindheit trifft auf einen absolut heißen Typen bei einem illegalen Fight. Durch Zufall begegnen sie sich später wieder – die Anziehung ist groß, doch es darf nicht sein. Jedoch dauert es nicht lang und die beiden werden ein Paar.
So weit so gut. So oder so ist die Story nichts Neues, aber das stört mich nicht. Ob ein Buch gut ist oder eben nicht steht und fällt mir der Umsetzung. Hier ist sie leider nicht gelungen. Warum? Zunächst einmal fand ich es sehr schade, dass der Plot vom Beginn nicht weiter verfolgt wird. Denn der heiße Fighter hat keinen weiteren Auftritt in diesem Metier, sondern mutiert zum anzugtragenden Langweiler. Der Bad Boy vom Anfang geht absolut verloren – wirklich schade.
Doch das größte Mango des Buches sind die ständigen Zeitsprünge. Beginnend das grad Juni war und im nächsten Moment ist Weihnachten und Silvester. Ab diesen Zeitpunkt folgt nach jedem Kapitel (die nicht sehr lang sind) ein weiterer Zeitsprung – ein Monat später, zwei Monate später etc. Es fühlt sich einfach so an, als wenn so viel wie möglich in allen Einzelheiten erzählt werden wollte, aber dadurch fällt alles halbherzig aus. Einige Passagen fand ich völlig überflüssig und nicht nachvollziehbar. Ein Beispiel dafür: Elena wird entführt in Eiltempo wird sie befreit und 1 (!) Monat später ist ihr Entführer bereits verurteilt. Sie fährt ins Gefängnis um seine Beweggründe zu erfahren, welche er ihr offenbart und zwei Sätze später ist Elena wieder daheim und das Thema ist abgehackt. Und so zieht es sich leider das ganze Buch durch. Nicht eine Story kann sich richtig entfalten. Schöner wäre es gewesen wenn weniger (teilweise unnötige) Einzelheiten von knapp 2 Jahren erzählt worden und sich stattdessen auf einzelne Dinge konzentriert worden wären. Denn nichts destotrotz hält die gute Story Ansätze parat, die nicht richtig ausgebaut wurden. Die Erzählungen finden auch ohne Punkt und Komma statt – heißt, es gibt keine Absätze und so ist man mehr als einmal verwirrt, über das soeben gelesene.
Weiterhin störend fand ich, dass das Buch hauptsächlich von Dialogen lebt. Dadurch kann natürlich keine richtige Erzählung entstehen und man erlebt nur einen kleinen Einblick ins Umfeld. Hinzukommt dass die Dialoge sehr schlicht und einsilbig sind. Die kleinen Neckereien der frisch Verliebten fallen nur peinlich und nervig aus. Leider musste ich an keiner Stelle schmunzeln, obwohl sie wohl so gedacht waren.
Die Charaktere fand ich sehr blass – ohne jegliche Ecken und Kanten, obwohl diese angedeutet wurden und wohl auch gewollt waren.

Abschließend kann ich nur 2 Sterne vergeben. Die Geschichte hat potenzial und könnte gut sein / werden, wenn sie noch einmal komplett überarbeitet würde. Der Buchtitelzusatz trifft auch nicht auf die Geschichte zu – „Fight for Love“ finde ich in diesem Buch so gar nicht.
Ich muss zugeben, dass ich mich echt durch die paar Seiten gequält habe und schon lange kein Buch mehr mit nur 2 Sternen bewerten musste. Wirklich schade.