Sehr enttäuschend...

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Ich kann mich den bisherigen Meinungen leider nur anschließen. Ich bin extrem enttäuscht von diesem Buch und habe mich zum Ende hin einfach nur noch aufgeregt.

Aber fangen wir mal mit dem Positiven an, denn immerhin gab es davon auch etwas. Der Beginn der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, er war spannend erzählt und fesselte mich, sodass ich nach der Leseprobe gleich weiterlesen wollte. Auch Elena, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, war mir sofort sympathisch und ich wollte unbedingt erfahren, was es mit ihrer Vergangenheit auf sich hat.

Nun muss ich aber auch schon mit den negativen Aspekten beginnen.
Elena ist sehr abweisend zu anderen Menschen, will keine Freundschaften und Beziehungen aufbauen, was bei ihrer Vergangenheit auch sehr gut nachvollziehbar ist. Leider erfahren wir über diese Vergangenheit nur sehr wenig, lediglich ein paar Gedanken und ein einziges Gespräch mit Alex gehen darauf näher ein. Da die Geschichte nur aus Elenas Sicht geschildert wird und zu Beginn des Buches mehrmals darauf angespielt wird, hätte man das viel ausführlicher gestalten können.
Alex wird von seiner Schwester als Frauenheld beschrieben, der in seinen 24 Lebensjahren noch nie eine feste Beziehung hatte. Als er aber auf Elena trifft, sagt er ihr schon bei ihrem zweiten Treffen, dass sie ihm gehört. Obwohl sie kaum etwas voneinander wissen und erst ein richtiges Gespräch miteinander geführt haben. Und wurde auf den Seiten zuvor nicht ausführlich geschildert, dass Elena niemanden an sich ran lässt und nur einen einzigen Freund hat? Plötzlich aber sind sie zusammen, und ihre Beziehung entwickelt sich viel zu schnell und ihre Gefühle füreinander sind überhaupt nicht nachvollziehbar, was hauptsächlich daran liegt, dass die Autorin viel zu schnell von einer Szene zur nächsten springt. Es gibt kaum ein Gespräch, das mal über 2 Seiten hinaus geht, sodass es für den Leser vollkommen unverständlich ist, was die beiden aneinander finden - außer einer extremen sexuellen Anziehung, da sie fast ständig im Bett landen. Und ihre Beziehung verläuft natürlich ohne jegliche Probleme - obwohl Elena angeblich extreme Angst davor hat, jemandem zu vertrauen und Gefühle zu entwickeln.
Es gab einige Ungereimtheiten, die aber nichtig sind und ich deshalb hier nicht aufführen will. Welches Thema ich aber extrem wichtig finde, ist Verhütung, und hier hat die Autorin auf ganzer Linie versagt.

Nach diesen zahlreichen Unstimmigkeiten, die alle im ersten Drittel des Buches auftauchen, plätschert die Geschichte so vor sich hin. Die Spannung vom Anfang kann nicht gehalten werden, man muss sich zwar nicht zwingen, weiterzulesen, man wird aber auch nicht wirklich gefesselt. Im Verlauf der Geschichte gibt es dann immer mehr zeitliche Sprünge und Szenen, die man wirklich nur als Lückenfüller betrachten kann, da sie die Handlung nicht im Geringsten voran bringen. Einige große Probleme, die zu Beginn geschildert wurden, werden aus den Augen verloren und später - wenn überhaupt - durch einen Nebensatz beseitigt.

Eine wichtige Entscheidung und einige Reaktionen von Elena zum Ende hin konnte ich überhaupt nicht verstehen, weshalb ich mich sehr, sehr aufgeregt habe. Auch der Ausgang der Geschichte war extrem unglaubwürdig. Der Höhepunkt allerdings war dann das "Bonuskapitel" aus Alex' Sicht - ich glaube, 3 oder 4 Sätze waren neu, der Rest waren aus der Hauptgeschichte kopierte Gespräche.

Selbst das Format ließ zu wünschen übrig - viele Male wurden Leerzeilen an Stellen gesetzt, wo wirklich keine hin gehörten, und dann gab es Stellen, wo dringend ein Absatz nötig gewesen wäre, wo aber einfach ein Satz in den nächsten überging.

Fazit:
Die Leseprobe war sehr vielversprechend, Elena war mir sympathisch und die Geschichte war spannend und packend. Dafür gibt es 2 Sterne. Alles was danach kam, war leider sehr unspektakulär, unlogisch und teilweise zum Haare raufen. Daher kann ich diese Geschichte leider nicht empfehlen.