Noch mal von vorne anfangen

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wolfram Avatar

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Die kindliche Sicht auf Gerechtigkeit ist wahrscheinlich das Klügste, was man auch in der heutigen Welt tun sollte.
Ferdinand von Schirach lässt seine Geschichte mit diesem herrlichen Bild beginnen: "Sei Vater, Großvater und alle davor waren Tuchhändler. Aber Alexanders Vater konnte viel besser zeichnen als Tücher verkaufen. Aber das sahen nur die Kinder".

Setzt man im Sandkasten Kleinkinder verschiedener Nationen oder Religionen zusammen, spielen sie höchstwahrscheinlich unvoreingenommen miteinander, werfen sich gegenseitig Sand ins Gesicht oder nehmen sich das Spielzeug weg. Was Kinder eben so tun im Sandksten. Ohne auf Hautfarbe oder Glauben zu achten.

Fragt man ein Kind, was "Gerechtigkeit" ist, wird es sich vielleicht erstmal das größere Kuchenstück zuteilen. Aber doch recht schnell erleben, was wirklich gerecht wäre, wenn man dann alle Teller bunt vertauscht.
"Erwachsene sind manchmal nicht so klug, wie sie glauben" schreibt Schirach.

Und wenn man "Gerechtigkeit" als puren, reinen Egoismus (im positiven Sinne) sieht, kommt man schnell zu der alten Weisheit "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem andren zu".
Und schnell endet man in jeder Menge Kompromisse, Zugeständnisse, Ausgleich... DAS ist Demokratie.