Alice, wie Daniel sie sah

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Daniel kennt London wie seine Westentasche, durchstreift er die Stadt doch schon seit einigen Jahren als Obdachloser auf der Suche nach seiner Tochter Alice. Vor 30 Jahren ist sie aus einem Verhältnis mit der verheirateten Juliane entstanden, die dem Kontakt zu Daniel dann aber abgebrochen hat und ihrem Mann Malcom von der Affäre gebeichtet hat. So ist Alice als Malcoms Tochter mit ihren beiden älteren Schwestern Cee und Tilly aufgewachsen, denn die Mutter starb bei einem Autounfall als Alice ein Kind war. Jetzt liegt auch Malcom im Sterben und Alice kommt aus der Mongolei zurück nach London um sich zu verabschieden. Doch kaum ist sie gelandet, bahnen auch jede Menge alte Gefühle und Konflikte wieder ihren Weg an die Oberfläche, vor denen sie durch ihre Reisen doch eigentlich flüchten wollte: eine unglückliche Liebe, das Verhältnis zu ihrem Vater und die Rolle innerhalb der Familie. Daniel wiederum sieht endlich die Chance für das langersehnte und oft ausgemalte Treffen mit seiner Tochter.

Die Kapitel werden immer abwechselnd aus Daniels und Alice Sicht geschrieben und beginnen jeweils mit einer Liste von 10 Dingen/Situationen die zu einem bestimmten Oberthema gehören. Durch diese Listen lernt man die beiden Hauptpersonen besser kennen und kommt auch selbst ins Grübeln, wie wohl die eigenen 10 Punkte zu diesem Thema aussehen könnten. Ich musste mich beim Lesen sehr konzentrieren und es ging nicht sehr flüssig.

Leider habe ich auch keinen richtigen Zugang zu den beiden Hauptpersonen gefunden und konnte ihre Stimmungen und Gefühle nicht wirklich nachvollziehen und war für die „Poesie“ der Geschichte nicht so empfänglich. Erst zum Ende hin ging es etwas besser. Vielleicht war es nicht das falsche Buch, sondern einfach der falsche Lesezeitpunkt für mich…