Das Cover ist schön

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baumbartos Avatar

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Am besten gefällt mir das Cover. Es ist außergewöhnlich und ich habe mich sehr auf diesen Roman gefreut. Gut finde ich auch die Idee mit den Listen. „10 Dinge, die ich besitze“ oder „10 Dinge, die andere über mich sagen“ zählen immer 10 Punkte auf. So lernt man die beiden Ich-Erzähler ein bißchen kennen. Das sind einmal Alice, welche eine Weltbummlerin ist, und einmal Daniel, welcher obdachlos in London lebt und seine Tochter sucht.

Das sind allerdings schon alle positiven Punkte. Vom Stil ist das Buch sehr traurig und irgendwie schleppend. Es liest sich nicht flüssig, sondern holperig. Der Anfang gefiel mir wirklich sehr gut. Aber dann geht es bergab. Die Charaktere sind mir alle unsympathisch und ich kann zu ihnen keine Beziehung aufbauen.

Alice raucht und reist viel. Da ihr Vater, der Doktor, an Bauchspeicheldrüsenkrebs stirbt, ist sie in London. Sie erinnert sich an ihre Kindheit. Die Teile, wo sie ihren Vater wieder sieht, sind sehr emotional und mitreißend. Seinen ausgemergelten Körper konnte ich richtig vor mir sehen. Sie versuchen sich zu finden und sich nahe zu sein. Dann geht es darum, die letzten Dinge zu regeln und das Haus in Ordnung zu bringen, um es zu verkaufen. Man sieht auch viel zwischen den Zeilen. Das finde ich gut, wenn es auch gut gemacht ist. Aber es wirkt bei dem Buch nicht überzeugend.

Gleichzeitig ist Daniel in London unterwegs. Er ist schwermütig und sucht seine Tochter. Dafür legt er Dinge für sie aus, was sehr poetisch ist… Aber auch er ist nicht so richtig gut vorstellbar. Ich finde es schade, daß die Autorin nicht mehr aus ihrer Idee gemacht hat. Bis zum Ende habe ich mich sehr gequält und am Ende war ich enttäuscht.