Große Enttäuschung

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hauptstadtliebe Avatar

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Daniel ist auf den ersten Blick ein gewöhnlicher Landstreicher. Unter der schmuddeligen Fassade verbirgt sich aber ein sehr feinfühliger und emotionaler Mensch. Alice zieht die Krankheit ihres Vaters zurück nach London. Nach seinem Tod beginnt sie ihre Lebensweise in Frage zu stellen und spielt mit dem Gedanken ihr Nomadenleben aufzugeben und sesshaft zu werden. Als die Wege der beiden sich kreuzen drohen sie von ihren Emotionen übermannt zu werden.

Das Cover finde ich wunderschön. Die Skyline Londons im Hintergrund, mit dem Jungen Mädchen im Vordergrund verspricht einiges.

Ein wenig plagt mich doch das schlechte Gewissen, dass ich einer eigentlich wunderschönen Idee für ein Buch nur zwei Sterne geben kann.
Der Anfang war unglaublich langatmig und ich hatte wirklich Schwierigkeiten meine Augen offen zu halten, wenn ich abends gelesen habe.
Der "Anfang" hat sich leider bis ungefähr zur Hälfte des Buches gezogen, sodass ich mehrfach versucht war einfach abzubrechen, weil auf 150 Seiten einfach nichts passiert.
Die Charaktere an sich sind meiner Meinung nach einfach noch nicht ausgereift und sehr vage.
Auch der Schreibstil kommt mir ein wenig unsicher vor. Die Autorin hat hier wohl auf Nummer Sicher gehen wollen und hat sich nichts getraut. Dadurch wirkt vieles gekünstelt und zäh.
Die Geschichte an sich, beziehungsweise die Idee dahinter finde ich fantastisch.
Einige Passagen in dem Buch wurden auch richtig gut gestaltet - hier kamen die Emotionen definitiv rüber, konnten mich nichtsdestotrotz leider nicht lange fesseln.
Ich finde es generell ziemlich unschön, wenn man so etwas wie ein Geheimnis in einem Buch hochpusht und aufbauscht, und dann unaufgelöst lässt, beziehungsweise einfach im Keim erstickt.
Am meisten hat mich das Ende enttäuscht.
Das hat für mich persönlich überhaupt keine Aussagekraft, es bleiben so viele offene Fragen und es passt einfach nicht in das Gesamtbild des Buches.

Fazit:
Vielleicht habe ich, nicht zuletzt auch wegen der vielen positiven Rezensionen, zu viel von dem Buch erwartet, aber ich fand es leider eine große Enttäuschung. Zu zäh, zu unreif und einfach nicht packend.