Zwei Welten, ein Virus, viele Wahrheiten.

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fönbo Avatar

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In Mariels Fahrt mit Space Mountain treffen starke, widersprüchliche Figuren auf eine bedrückende Zukunftsrealität, in der Krankheit, Klassenunterschiede und Wahrheit zentrale Themen sind. Mariel ist eine kluge, geerdete Protagonistin, die sich im Chaos zwischen Überlebensinstinkt und emotionaler Verantwortung behauptet, während ihre Mutter in bewusster Verdrängung lebt.

Die Handlung entwickelt sich in einem intensiven Wechselspiel aus familiären Konflikten, dystopischer Spannung und leisen Hoffnungsschimmern.

Der Aufbau ist dynamisch: Verschiedene Handlungsstränge verweben sich geschickt. Von der bedrückenden Enge des Abschlepphofs bis zur glänzenden Künstlichkeit eines Hightech-Penthouse.

Die sprachliche Gestaltung ist bildreich, direkt und transportiert glaubwürdig sowohl die innere Zerrissenheit der Figuren als auch die äußeren Extreme ihrer Welt. Besonders die Kontraste zwischen Mariels Straße und Róns Luxuswohnung erzeugen eine eindringliche gesellschaftliche Spannung.

Das Cover bleibt relativ zurückhaltend im Vergleich zur inhaltlichen Wucht.

Insgesamt ist der Text eine atmosphärisch dichte, erschütternde und zugleich aufrüttelnde Lektüre mit klarem kritischem Unterton.