Glorreiche Zukunftsvision oder erschreckendes Szenario?

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lisaliestviel Avatar

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„All Better Now“ war für mich tatsächlich das erste Buch von Neal Shusterman welches mich nicht voll und ganz mitgerissen hat. An der Thematik lag dies allerdings nicht, die Prämisse ist auf jeden Fall hoch interessant und vielschichtiger als anfangs vermutet. Die Auswirkungen des Glücks-Virus sind nämlich nicht nur positiv und so weiß man bis zuletzt nicht, welche Seite die richtige ist. Am Ende bleibt auch einiges offen, es ist wohl ein zweiter Band geplant. Mein eigentliches "Problem" mit dem Buch war allerdings der Erzählstil. Durch die gewählte Perspektive eines unbeteiligten Erzählers, erfahren wir zwar alles was passiert, emotional konnten mich die Figuren aber nicht erreichen. Außerdem empfand ich die Protagonist: innen als nicht richtig authentisch und so entstand auch deshalb Abstand. Auch der Schreibstil las sich nicht so mühelos wie gewohnt. Alles in allem konnte mich „All Better Now“ deshalb nicht gänzlich überzeugen. Dennoch gebe ich dem nächsten Band noch eine Chance. Denn inhaltlich hat das Buch durchaus seine Stärken, zum Beispiel gefiel es mir gut wie nebenbei Erfahrungen mit Corona vorkommen und auch die Wirkweise von Verschwörungserzählungen ist gelungen getroffen. Wer also Lust auf eine etwas andere Dystopie oder doch Utopie hat (entscheidet am Ende selbst was davon zutrifft), sollte einen Blick riskieren.