Kann man immer glücklich sein?

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inaplaceofsolace Avatar

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Auf der deutschen Ausgabe von Neal Shusterman’s Buch „All better now“ lacht uns ein gelber Smiley entgegen, da es in dieser Dystopie dieses Mal darum geht, dass ein Virus (Crown Royal) die Menschen glücklich macht. Doch ist das ein so erstrebenswerter Zustand, wie einem die „Genesenen“ glauben machen wollen?

Der Plot klang für mich direkt interessant und da ich auch „Dry“ und die Scythe-Trilogie des Autors schon geliebt habe, konnte ich auch an diesem Buch nicht vorbeigehen.

Das Buch ist von Anfang an spannend und wir bekommen die Geschichte aus mehren Perspektive erzählt, was das Buch sehr dynamisch gestaltet. Einmal ist da Mariel, die mit ihrer Mutter auf der Straße lebt. Auf der anderen Seite steht Rón, der depressive Sohn eines sehr reichen Mannes und noch Morgan, die als Erbin einer anderen reichen Frau eingesetzt wird, die weiß, dass die vermutlich an dem Virus sterben wird. Gerade Morgan macht im Verlauf der Handlung eine starke Charakterentwicklung durch, die schon gruselig ist.

Der detailreiche und gewohnt philosophische Schreibstil des Autors sorgt dafür, dass man von Anfang an bei der Geschichte mitfiebert und sich selbst einige essenzielle Fragen stellt wie: Ist immer glücklich sein wirklich erstrebenswert? Sollen wir andere zu ihrem Glück zwingen? Dies führt dazu, dass man die Charaktere hier nicht klar in Held:innen und Bösewicht:innen unterteilen kann und man wie so oft merkt, dass nicht alles nur schwarz und weiß im Leben ist. Am Ende muss man selbst entscheiden, auf welcher Seite man stehen würde oder man in derselben Situation reagieren würde.

An der einen oder anderen Stelle hatte das Buch kleine Längen für mich und ich weiß nicht, ob es mir noch etwas zu früh ist, dass in dem Buch davon geredet wird, dass Corona vorbei ist (was es definitiv für einige Langzeiterkrankte nicht ist). Insgesamt wirft „All better now“ viele Fragen auf, die erst im zweiten Teil der Dilogie geklärt werden werden, aber ich freue mich schon sehr darauf und kann das Buch nur allen Dystopie-Fans ans Herz legen.