Viel Potenzial – aber schlecht umgesetzt

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Ich bin ein großer Fan von Neal Shusterman und habe seine früheren Werke wie Dry, Scythe, Vollendet und Roxy regelrecht verschlungen. Umso größer war meine Vorfreude auf All Better Now. Vor allem, weil ich Dystopien liebe und die Grundidee dieses Romans wahnsinnig spannend fand. Eine mysteriöse Pandemie, die Genesene (zu) glücklich macht – eine faszinierende, fast schon beängstigende Vorstellung, die viel Raum für ethische und gesellschaftliche Fragen bietet.

Leider konnte das Buch meine Erwartungen nur bedingt erfüllen. Während der Einstieg noch vielversprechend ist, hat mich die eigentliche Umsetzung dann doch eher enttäuscht. Mein größtes Problem war der Zugang zu den Charakteren. Ich konnte zu keinem der Protagonisten eine echte Verbindung aufbauen. Sie wirkten auf mich oft distanziert, wenig greifbar und teilweise auch unsympathisch. Das erschwert das Mitfiebern enorm.

Besonders der Mittelteil hat sich für mich sehr gezogen. Es gibt viele Passagen, in denen gefühlt wenig passiert. Hier hätte die Handlung deutlich gestrafft werden können. Erst gegen Ende kommt richtig Tempo und Action auf.

Unter dem Strich bleibt ein Buch mit einer genialen Idee, das leider bei der Charakterzeichnung und dem Erzählfluss schwächelt. Ich wurde ganz solide unterhalten, aber wirklich begeistern konnte mich All Better Now nicht. Daher werde ich die Reihe nicht weiter verfolgen.

🌎 Dystopie
😷 Pandemie
📚 Band 1 von 2
✍️ trockener Schreibstil
🌶️ kein Spice

✨ Bewertung: 3 Sterne ⭐️