Gibt es etwas schlimmeres als den Tod?

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r.e.r. Avatar

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"Gab es etwas Schlimmeres als den Tod, fragte sie sich, hielt sich aber an einem Detail fest: Patrick hatte einen Sicherheitsgurt getragen. Er hatte nicht sterben wollen."

Nora Rafferty wird mitten in der Nacht ins Krankenhaus gerufen. Ihr Sohn Patrick ist den Folgen eines Autounfalls erlegen. Ihr 50jähriger Sohn, das Kind um das Sie sich stets am meisten Sorgen gemacht hat, ist tot. Ausgerechnet in dieser Nacht aber, war nicht er der Grund für Ihre Sorgen, sondern die defekte Heizungsanlage im Keller. Deren Geräusche hinderten Sie am einschlafen, sodass sie als letztes Mittel einen Rosenkranz betete. Was schließlich auch half. Bis das Telefon sie aus dem Schlaf reißt und in eine Realität zurückbringt, in der sie sich die Frage stellt ob "all ihre Ängste auf diesen Moment hinausgelaufen waren"?

Courtney Sullivan schafft schon auf den ersten Seiten atmosphärische Tiefe. Man vermeint die irische Seele von Nora in jedem Satz aufscheinen zu sehen. Und man ist gespannt auf diese Familie und deren Geschichte. Auf die Kinder Bridget und John. Auf die verhasste Schwester und auf die Klärung der Lügen:

"Ihr Lügen funktionierte auf dieselbe Weise: Die Urlüge ging auf ihre Schwester zurück, alle Folgelügen hatte Nora in dem Versuch erdacht, die Welt der ursprünglichen Lüge zu erhalten. Jede dieser Unwahrheiten hatte Patrick mehr in Schieflage gebracht. Das hatte Nora akzeptiert. Es war der Preis für Patricks Sicherheit."

Patricks Sicherheit ist nun nicht mehr relevant. Zeit also für ein paar Wahrheiten. Ich kann es kaum erwarten, sie zu lesen!