Alte Bekannte

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pajo47 Avatar

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Polonius Fischer, Jakob Franck, Fariza Nasri und Tabor Süden, die Hauptpersonen des Krimis. Man fühlt sich an andere Krimis von Friedrich Ani erinnert. In diesem Buch gibt es also ein Wiedersehen mit alten Bekannten.

Es geht etwas verworren zu. Ein Streifenpolizist und eine Frau. Dabei weiß man bei beiden nicht, sind sie gezielt getötet worden oder war es jeweils nur eine Art Zufall? Beschreibungen der Geschehnisse und Geständnisse. Aber war es tatsächlich so, wie es auf den ersten oder auch zweiten Blick aussah? Oder waren es ganz andere zunächst unvermutete Ursachen und Motive, die den Taten zugrunde liegen?

Ich fühlte mich an ein Gewebe oder eine Strickarbeit mit mehreren verschieden farbigen Fäden erinnert. In meisterlicher Weise verarbeitet Ani diese Fäden zu einem rundum gelungenen Werk. Dabei sind die verschiedenen Erzählstränge so angeordnet, dass man Geschehnisse, die man bereits kannte oder zu kennen glaubte, aus einem anderen Blickwinkel noch einmal angeboten bekommt. Und aus diesem anderen Blickwinkel sieht alles dann wieder ganz anders aus.

Zunächst ist das Vorgehen Anis etwas ungewohnt. Es stiftet auch unter Umständen etwas Verwirrung beim Leser. Aber man muss sich auf dieses "Strickmuster" einlassen. Man sollte nichts als Tatsache annehmen, denn meistens entwickelt es sich doch anders als gedacht. So kommt es zu einem überraschenden aber logischen Ende.

Ani schreibt in seiner üblichen, leicht lesbaren Form. Man merkt den versierten Schriftsteller. Und ich kann nur sagen: Immer wieder gern.