Mal wieder ein großer Wurf...

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mike nelson Avatar

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Mal wieder ein großer Wurf von Friedrich Ani! Für seinen neuen Roman hat er sein Personal aufgestockt, spielen doch neben Tabor Süden drei weitere Kommissar*innen eine Hauptrolle. Auch in dieser Geschichte sind die Tötungsdelikte nicht die Hauptsache sondern lediglich das Szenario, auf dem der Autor ein Bild des aktuellen Status unserer Gesellschaft entwickelt. Schon der Titel gibt ja Rätsel auf! Verschiedene Handlungsstränge sind miteinander verwoben, die sich am Ende in ein stimmiges Gesamtbild fügen; die Handlung wird vorangetrieben durch unglückliche Zufälle und enttäuschte, frustrierte und 'unbehauste' Menschen. Ani beschreibt hervorragend, wie die Menschen nicht zueinander finden können, wie das Leben und die Jobs sie frustrieren, es wird viel getrunken und es gibt eine Unfähigkeit das alles angemessen zu betrauern - es geht einfach nur abwärts... Was der letzte Satz, den Buchtitel erklärend, auf den Punkt bringt: "Manchmal denke ich, vielleicht wohne ich gar nicht hier. Vielleicht komme ich bloß her, um zu träumen und wieder zu verschwinden - in die Wirklichkeit da draußen, von der es heißt, ich sei ein Teil von ihr."