Verwirrend entwirrt

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schnela Avatar

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"All die unbewohnten Zimmer" versprach ein sehr spannender Roman zu werden, stellte mich jedoch vor einige Herausforderungen. Aufgrund der Leseprobe und des Klappentextes ging ich davon aus, dass die ausländische Ermittlerin im Fokus stehen würde. Mir wurde jedoch recht schnell klar, dass ich mich mit vielen verschiedenen Handlungssträngen auseinandersetzen musste. An sich kein Problem und aus vielen anderen Krimis/Thrillern als anerkannte Erzähltechnik bekannt. Ein Personenverzeichnis am Ende des Buches hätte ich mir an einigen Stellen des Buches sehr weitergeholfen.
Ich fand es sehr spannend, wie am Ende alles zusammengefügt wurde, wurde jedoch stellenweise wieder von Schreibstil des Autors verwirrt. Die Sprünge zwischen den Personen hätte ich mir mehr gekennzeichnet gewünscht.
Die Geschichte hatte sehr interessante Wendungen, aus denen meiner Meinung nach jedoch noch mehr hätte herausgeholt werden können. Gerade die Thematik der Migration sowie herrschende Vorurteile gegen diese Bevölkerungsgruppe hätten stärker kontrastiert werden können. Jedenfalls bin ich von solch einer Zuspitzung nach der Ankündigung eines "gesellschaftskritischen Romans" ausgegangen.
Alles in allem jedoch ein lesenswerter Roman, der gerade am Ende noch viele Denkanstöße liefert.