Was wäre, wenn

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moma58 Avatar

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Gleich von der ersten Seite an kraftvolle und starke Sätze. Die einzelnen Charaktere (bis hin zu Nebenpersonen) werden so gut beschrieben, dass man meinen könnte man befindet sich inmitten der Truppe der 12 Apostel. Allen voran, wunderbar beschrieben mit Ecken und Kanten sowie ihrem Vorleben Fariza Nasri, die Lieblingssyrerin. Der kernige, kauzige und etwas schrullige Polonius Fischer (vormals Mönch) hält seine Truppe gut zusammen. Wunderbar die Idee mit dem gemeinsamen schweigsamen, nur bereichert durch eine/n Vorleser/in eingenommenen Mittagsmahl. Dann ist da noch der pensionierte Franck, der sein jahrelanges Wissen gezielt einbringt und Süden, der wie ein Schnüffelhund ständig auf der Suche ist. Trotz aller Menschlichkeit stoßen alle Vier immer wieder an ihre Grenzen - wie im ganz normalen Leben. Die Beschreibung der Flüchtlingsfamilie (Vater mit zwei Kindern) ist ausführlich, ohne rührselig zu werden. Hier lässt der Leser gerne mal seine Gedanken abschweifen um sich ein eigenes Bild zu schaffen. Fazit: Ein rundum gelungener Krimi, der viel Zeitgeist mit einbringt. Spannend, teils emotional und unbedingt lesenswert bis zur letzten Seite. Ein Epilog, voll mit geballter Schreibkraft. Ein Buch, dass man in ein paar Jahren wieder lesen kann, ohne dass es an Glaubhaftigkeit verliert.