Wiedersehen mit alten Bekannten

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Ein neuer Roman von Friedich Ani läßt mich immer aufhorchen. Seit vielen Jahren lese ich seine Bücher, die immer etwas Besonderes sind in der großen Zahl der Kriminalromane. Nun gibt Friedrich Ani seinen Protagonisten aus vorangegangenen Büchern gemeinsam noch einmal eine Plattform. So ermitteln Polonius Fischer, Tabor Süden, Jakob Franck und Fariza Nasri mit ihren jeweils eigenen Ermittlungsmethoden, ohne sich dabei zunächst anzunähern, obwohl sie im weitesten Sinne an den gleichen Fällen arbeiten.

Das Buch ließ sich für mich nicht leicht lesen. Immer wieder kehrt der Autor auf Begebenheiten aus früheren Büchern zurück, die mich im Lesen innehalten ließen, indem ich mir die alten Fälle noch eimal ins Gedächtnis rief. Was hat den Autor bewogen, seine Protagonisten in diesem Buch gemeinsam agieren zu lassen? Wie liest sich das Buch für Leser, die zuvor den Personenkreis noch nicht kennengelernt haben?

Dieses Buch ist aber nicht nur ein Kriminalroman, in dem zwei Morde und der Anschlag auf einen Polizisten aufzuklären sind. Im Laufe ihrer Ermittlungen stoßen die Emittler auf zwei syrische Brüder, die aus Syrien geflüchtet sind, und die versuchen, in Deutschland heimisch zu werden. Friedrich Ani erzählt aus dem Leben der beiden Brüder von ihrem Leben in Syrien und von ihrer Flucht. Dieser Teil des Buches, sehr feinfühlig erzählt, hat mich am meisten bewegt und betroffen gemacht.

Der Autor gibt seinen Protagonisten zum Schluß doch noch Gelegenheit sich zu begegnen. Alle Fäden laufen zusammen und ergeben ein stimmiges Bild. Aber für mich bleiben noch etliche Fragen offen. Hat der Autor etwa eine Fortsetzung geplant?

Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, aber es ist ein Buch, das sich lohnt gelesen zu werden.