Leider nicht zu 100% meins

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All dies könnte anders sein von Sarah Thankam Mathews wurde aus dem Englischen von Yasemin Dinçer übersetzt.

Sneha macht ihren Abschluss mitten in der amerikanischen Rezession und gehört doch zu den wenigen, die direkt im Anschluss einen Job finden. Der ermöglicht ihr zwar Geld zu ihren Eltern nach Indien zu senden, aber so wirklich stabil ist ihr Leben nicht. Auf Sneha kommt einiges zu…

Ich hatte große Erwartungen an All dies könnte anders sein, denn er kam mit Empfehlung der Shortlist des National Book Awards und Romane dieses Preises und mein Lesegeschmack sind oft auf einer Wellenlänge. Vom Klappentext war ich auch sofort begeistert: queere Protagonistin, Tochter indischer Einwanderer, sich selbst in unseren stürmischen Zeiten finden und auch zurechtfinden.

Aber irgendwie hat alles für mich nicht zu 100% gepasst:
Der Schreibstil, den ich in der Leseprobe noch so mochte und sehr flüssig fand, ging mir nach 100 Seiten auf die Nerven. Sarah Thankam Mathews schreibt kolloquial und gestellt modern. Sneha entwickelt sich im Laufe des Buches und bei all den Themen, an denen sie arbeitet, sind einige fragwürdige Sachen (Fatphobia, ihre Obsession mit der weißen Marina) überhaupt nicht Teil ihrer Reflektion. Hier hatte ich mehr von der Autorin erwartet.

All dies könnte anders sein hat mich aber auch nicht gelangweilt. Das Fenster in Snehas Leben war unterhaltsam, solange es offen war. Ich konnte es aber auch ohne großes Bedauern schließen.