Kein Buch für nebenbei
„All the Way to the River“ ist keine leichte Lektüre. Es geht um Abhängigkeit: von Drogen, Alkohol, Menschen, und wie tief das alles ineinandergreift. Was mich aber wirklich beeindruckt hat, war nicht nur das Thema, sondern die Erzählweise. Die Erzählerin beschreibt Menschen nicht über Haarfarbe oder Kleidung, sondern über das, was sie fühlen, wovor sie fliehen, was sie hoffen. Das hat mich total abgeholt. Man spürt, wie nah sie an den Figuren ist, auch wenn sie selbst tief drin steckt. Die eigenen Abgründe werden nicht geschönt, aber auch nicht dramatisiert. Ein Stern Abzug nur deshalb, weil ich an manchen Stellen durchschnaufen musste, nicht, weil es schlecht war, sondern weil es emotional wirklich viel ist. Trotzdem: Es war stark, ehrlich und hat mir das Gefühl gegeben, nicht allein zu sein mit bestimmten Gedanken. Ein wichtiges Buch. Und eines, das bleibt.