Sehr persönliches und intimes autobiographisches Werk

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kirstin Avatar

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Elizabeth Gilbert legt mit "All the way to the river" ein sehr persönliches und intimes autobiographisches Werk vor. Sie verarbeitet in ihrem Buch auf literarische Weise den Krebstod ihrer langjährigen besten Freundin und späteren Partnerin Rayya. Doch mehr noch als um Rayya geht es um die Autorin selbst, die den Mut besitzt, offen und schonungslos über ihre Liebes- und Sexssucht und die daraus entstehenden Co-Abhängigkeiten zu schreiben. Die Kapitel sind teils als innerer Dialog mit der Verstorbenen, teils als Sammlung gemeinsamer Erlebnisse, aber auch als Verarbeitung eigener Lebenserfahrungen angelegt. Im Wechsel mit den erzählenden Texten veröffentlicht Elizabeth Gilbert Gebete und lyrische Texte, die sich oftmals unmittelbar an Rayya wenden. Ich bewundere den Mut, mit dem eine so bekannte Autorin sich mit den dunklen Seiten des eigenen Lebens auseinandersetzt und diese öffentlich macht. Dafür gebührt ihr mein größter Respekt. Leicht lesbar fand ich ihr Buch jedoch nicht, denn mir fehlte ein roter Faden, die Texte waren für mein Verständnis teils weder chronologisch noch sinnvoll aneinandergereiht und insgesamt hätte man den Inhalt straffer gestalten können. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass dieses Buch Menschen in ähnlichen Lebenssituation möglicherweise eine Orientierung und Ermutigung sein kann.