Von Liebe, Verlust und Befreiung
Titel: All The Way To The River
Autor:in: Elizabeth Gilbert
Verlag: Fischer
Genre: Autobiographie
Reihe: Einzelband
„Dieses Buch erzählt davon, wie man auf der Suche nach Liebe und Glück verlorengehen kann. Und wie man aus dieser Verlorenheit wieder zurückfindet.“
All The Way To The River ist ein autobiographischer Roman von Elizabeth Gilbert, der Autorin des Weltbestsellers „Eat, Pray, Love“ und behandelt die Themen Liebe, Abhängigkeit und Verlust.
Cover: Das Buchcover ist mir direkt ins Auge gefallen. Die Gestaltung wirkt auf mich gleichzeitig zart und verwirrend-rauschhaft. Diese Empfindungen haben sich für mich auch beim Lesen durch das Buch gezogen und passen zur Suchterfahrung der Autorin.
Inhalt: Gilbert erzählt von ihrem Lebensabschnitt mit ihrer Partnerin Rayya, der gemeinsamen Co-Abhängigkeit und der Zeit des Abschiednehmens aufgrund von Rayyas Krebserkrankung sowie ihr Weg der Selbstfindung danach. Es fällt mir schwer, eine inhaltliche Bewertung bei einem autobiographischen Roman abzugeben. Ich habe online einige Rezensionen gelesen, die das Buch sehr negativ bewerteten, da sie die Autorin unsympathisch und ihr Verhalten problematisch fanden. Ich sehe in dieser schonungslosen, teilweise brutalen Ehrlichkeit und Offenheit der Autorin jedoch eine große Stärke dieses Werks. Gilberts Schreibstil ist selbstreflektiert und poetisch. Man muss bedenken, dass dies die Lebensgeschichte von zwei Personen mit Suchterkrankung ist, deren Verhalten uns sehr befremdlich und unverständlich erscheinen mag. Gilberts Heilungsprozess dauert gerade einmal seit 5 Jahren an. Sie ist emotional noch mitten in der Aufarbeitung ihrer traumatischen Erfahrungen und das kann manchmal messy sein, was man diesem Buch auch anmerkt. Ich denke, hätte sie dieses Buch mit größerem zeitlichen Abstand geschrieben, etwa in 10 Jahren, hätte die Erzählweise ganz anders ausgesehen. Aber das hätte es eventuell auch beschönigt und eine Menge authentischer Emotionen wäre verloren gegangen. Ich persönlich finde es gut, dass sie ihre Geschichte genau jetzt genau so erzählt hat.
Dennoch sind mir beim Lesen vor allem zwei Kritikpunkte aufgefallen:
Zum einen habe ich mich unwohl gefühlt mit der Veröffentlichung von intimen Details zu Gilberts Partnerin Rayya. Ich weiß nicht, inwieweit dies vor ihrem Tod noch abgesprochen wurde. Trotzdem finde ich es schwierig, da wir ihre persönliche Sicht der Dinge nun nicht mehr erfahren können.
Zum Anderen fand ich Gilberts Verhältnis zu Spiritualität als einzige Rettung fragwürdig. Ich verstehe, dass Spiritualität in schwierigen Lebensphasen Trost spenden kann. Dennoch empfand ich Ihre Spiritualität an manchen Stellen übersteigert und etwas naiv.
Fazit: Wer bei diesem Roman eine queere Liebesgeschichte oder einen Fortsetzungsroman zu „Eat, Pray, Love“ erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Für Leser:innen, die tiefgründige und nachdenkliche Geschichten voller Schmerz und Hoffnung mögen, kann ich dieses Buch aber empfehlen!
Autor:in: Elizabeth Gilbert
Verlag: Fischer
Genre: Autobiographie
Reihe: Einzelband
„Dieses Buch erzählt davon, wie man auf der Suche nach Liebe und Glück verlorengehen kann. Und wie man aus dieser Verlorenheit wieder zurückfindet.“
All The Way To The River ist ein autobiographischer Roman von Elizabeth Gilbert, der Autorin des Weltbestsellers „Eat, Pray, Love“ und behandelt die Themen Liebe, Abhängigkeit und Verlust.
Cover: Das Buchcover ist mir direkt ins Auge gefallen. Die Gestaltung wirkt auf mich gleichzeitig zart und verwirrend-rauschhaft. Diese Empfindungen haben sich für mich auch beim Lesen durch das Buch gezogen und passen zur Suchterfahrung der Autorin.
Inhalt: Gilbert erzählt von ihrem Lebensabschnitt mit ihrer Partnerin Rayya, der gemeinsamen Co-Abhängigkeit und der Zeit des Abschiednehmens aufgrund von Rayyas Krebserkrankung sowie ihr Weg der Selbstfindung danach. Es fällt mir schwer, eine inhaltliche Bewertung bei einem autobiographischen Roman abzugeben. Ich habe online einige Rezensionen gelesen, die das Buch sehr negativ bewerteten, da sie die Autorin unsympathisch und ihr Verhalten problematisch fanden. Ich sehe in dieser schonungslosen, teilweise brutalen Ehrlichkeit und Offenheit der Autorin jedoch eine große Stärke dieses Werks. Gilberts Schreibstil ist selbstreflektiert und poetisch. Man muss bedenken, dass dies die Lebensgeschichte von zwei Personen mit Suchterkrankung ist, deren Verhalten uns sehr befremdlich und unverständlich erscheinen mag. Gilberts Heilungsprozess dauert gerade einmal seit 5 Jahren an. Sie ist emotional noch mitten in der Aufarbeitung ihrer traumatischen Erfahrungen und das kann manchmal messy sein, was man diesem Buch auch anmerkt. Ich denke, hätte sie dieses Buch mit größerem zeitlichen Abstand geschrieben, etwa in 10 Jahren, hätte die Erzählweise ganz anders ausgesehen. Aber das hätte es eventuell auch beschönigt und eine Menge authentischer Emotionen wäre verloren gegangen. Ich persönlich finde es gut, dass sie ihre Geschichte genau jetzt genau so erzählt hat.
Dennoch sind mir beim Lesen vor allem zwei Kritikpunkte aufgefallen:
Zum einen habe ich mich unwohl gefühlt mit der Veröffentlichung von intimen Details zu Gilberts Partnerin Rayya. Ich weiß nicht, inwieweit dies vor ihrem Tod noch abgesprochen wurde. Trotzdem finde ich es schwierig, da wir ihre persönliche Sicht der Dinge nun nicht mehr erfahren können.
Zum Anderen fand ich Gilberts Verhältnis zu Spiritualität als einzige Rettung fragwürdig. Ich verstehe, dass Spiritualität in schwierigen Lebensphasen Trost spenden kann. Dennoch empfand ich Ihre Spiritualität an manchen Stellen übersteigert und etwas naiv.
Fazit: Wer bei diesem Roman eine queere Liebesgeschichte oder einen Fortsetzungsroman zu „Eat, Pray, Love“ erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Für Leser:innen, die tiefgründige und nachdenkliche Geschichten voller Schmerz und Hoffnung mögen, kann ich dieses Buch aber empfehlen!