Welch ein Hammer!

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mike nelson Avatar

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Welch ein Hammer! Das meint sowohl die inhaltliche Qiualität des neuen Buches "All the way to the river" von Elizabeth Gilbert, wie auch die Wirkung auf mich als Leser / Hörer - es hat mich schlicht hammermäßig umgehauen. Die Leser:innen erwartet ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle... in einigen Momenten kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, in anderen würde man es am liebsten in irgendeine Ecke pfeffern. Mit schonungsloser Offenheit (ich weiß gar nicht, ob es überhaupt noch offener ginge) erzählt Elisabeth die Geschichte ihrer großen Liebe, die auch ihr Untergang hätte werden können. Elisabeth trifft ihre große Liebe Rayya in einem Friseursalon, in einer Phase, in der Rayya, eine schwer süchtige aber ungeheuer faszinierende Person, seit kurzem 'clean' ist. Was Elisabeth noch nicht weiß ist, dass auch in ihr ein süchtiger Charakter steckt, nicht nur der Alkohol sondern vor allem ihre Sex- und Liebessucht prädestinieren sie zu einer stark coabhängigen Beziehung mir Rayya... und beide kämpfen über viele auszehrende Jahre hinweg um ihre Liebe und ihr Leben, gegen Verzweiflung und Tod. Zu Beginn der Geschichte erscheint Rayya Elisabeth 5 Jahre nach ihrem Krebstod und regt an, ihrer beider Geschichte aufzuschreiben. Daraus entstanden ist eine beeindruckende Geschichte, die an vielen Stellen nur schwer aushaltbar ist, aber für jeden, der sich einlassen kann, eine gewaltige Bereicherung darstellt. Und wem es am Ende ein wenig zu spirituell zugeht, der mag dies einfach ausblenden.