Zwischen Liebe und Loslassen – Elizabeth Gilberts spirituelle Reise ans Ende des Flusses

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sonmi Avatar

Von

Elizabeth Gilbert erzählt in All the Way to the River eine zutiefst persönliche und schonungslos ehrliche Geschichte über Liebe, Verlust und Selbstfindung. Im Mittelpunkt steht ihre Beziehung zu Rayya, die zunächst als Freundschaft beginnt, sich zu einer großen Liebe entwickelt und schließlich von Krankheit und Abschied geprägt wird. Gilbert beschreibt mit emotionaler Tiefe, wie Nähe und Abhängigkeit ineinandergreifen und wie schwierig es ist, loszulassen, ohne sich selbst zu verlieren. Besonders stark sind die Passagen, in denen sie die gegenseitige Hingabe und Verletzlichkeit spürbar macht. Weniger überzeugend wirken hingegen die ausgedehnten spirituellen Selbstgespräche, theologischen Gedichte und gedanklichen Analysen, die die eigentliche Handlung oft unterbrechen und zu viel Raum einnehmen. Dadurch verliert das Buch stellenweise an Spannung und Leichtigkeit. Trotzdem bleibt All the Way to the River ein mutiges, authentisches Werk über die existenziellen Themen Liebe, Sucht, Krankheit und Abschied – ein Buch, das berührt, aber nicht immer fesselt.