Kommunikationsprobleme

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buecherfan.wit Avatar

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Emmi Rothner und Leo Leike hatten etwa ein Jahr zuvor eine sehr intensive e-mail-Beziehung. Nun sucht Emmi wieder Kontakt zu Leo, der inzwischen eine "reale" Beziehung zu Pamela hat, mit der er seine Zukunft plant. Emmi akzeptiert den Bruch unter einer Bedingung: sie will Leo einmal für eine Stunde gegenüberstehen. Im zweiten Kapitel verabreden sie ein Treffen in einem Café. Das entwickelt sich alles ziemlich langsam, und auch die Kommunikation per e-mail wirkt mühsam und langatmig. Mein erster Gedanke war, dass diese Romanform die zeitgenössische Variante des traditio- nellen, jahrhundertealten Briefromans sein muß, allerdings eine abgespeckte und ziemlich banale. Das gilt sowohl für den Inhalt als auch für die Sprache. Der Schluß der Leseprobe kann symptoma- tisch für den Rest stehen: - Was machst du? Gute Nacht. - Ich schreibe. Gute Nacht. - Wem schreibst du? Pamela? Gute Nacht. - Ich schreibe dir! Gute Nacht. - Du schreibst mir? Was schreibst du mir? Gute Nacht. - Gute Nacht. - Ah so, klar. Gute Nacht. Das hat zu wenig Substanz. Das ist mir einfach zu simpel und zu banal.