Ein wenig Dolce Vita für die graue Jahreszeit

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Schon das Cover des Buches erweckt eine gemütliche Ruhe, die sich im Körper breitmacht, sobald man das Buch in die Hand nimmt. Es ist mit feinem Stoff bezogen und sorgt für eine seltsame Anziehkraft des Sofas auf den Körper des Lesenden. Eine Tasse Kaffee dazu – und schwupps, ist man an der Adria von Bella Italia.
Dorthin bringt Stefan Maiwald seine Leser allerdings in die Nebensaison und nicht in die von Touristen überflutete Hauptsaison. Mit viel Liebe und kleinen Details entführt er uns in seine Wahlheimat Grado und dort zumeist in Pinos Bar. Er berichtet von typischen Bräuchen, Macken der einzelnen Bewohner sowie auch seinem ganz persönlichen Anteil an der Gesellschaft Grados. Dabei greift er nie an, sondern versucht zu verstehen und auch sich selber genau unter die Lupe zu nehmen. „Alle weg“ ist eine kleine Ode an die Nebensaison, an die Zeit, in der die Menschen im Dorf unter sich sind. Er findet eine leicht verständliche Sprache, die die LeserInnen direkt findet und anspricht, sie führt direkt nach Grado und erweckt Gerüche, Bilder vor den Augen und eine kleine Brise mit Meeresluft.
Besonders hat es mir gefallen, dass das Buch eine Sammlung kurzer Einzelgeschichten ist, die aber in einer strukturierten Reihenfolge angeordnet sind. Von mir gibt es vier Sterne und eine klare Leseempfehlung.