Touristenzone ohne Touristen

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Was passiert in Grado, wenn der letzte Rollladen nach einer heißen Sommersaison herunterfährt? Auf spritzig-heitere Weise fasst Stefan Maiwald in „Alle weg“ zusammen, wie eine Touristenzone ohne Touristen über den Winter kommt.

Ein wesentlicher Punkt ist anfangs überhaupt einmal die Definition, wann die Nebensaison beginnt und wann schließlich der letzte Tourist den Ort verlassen hat. Dann geht es in kurzen Sequenzen durch Herbst und Winter, zuweilen in Pinos Bar, wo man Neuigkeiten austauscht oder einfach nur still nebeneinander sitzt und seinen Gedanken nachhängt. Wir lernen die Bräuche unserer italienischen Nachbarn kennen und erfahren, wie anders man Weihnachten feiern kann, wie wichtig die Familie ist und welchen Stellenwert Essen und Trinken haben. Allerlei Episoden, sehr lebendig und authentisch, erzählt Maiwald aufgrund seiner eigenen Erfahrung als Deutscher in Italien und lässt uns damit den kalten Winter in nördlicheren Gefilden wärmer erscheinen. Am größten ist aber dennoch die Sehnsucht nach Sonne und Meer, sodass wir die Spargelzeit und den nächsten Saisonbeginn schon herbeisehnen, wenn der Stau in den Süden wieder länger ist als jener Richtung Norden.

Ein hübsch gestaltetes und mit interessanten Anekdoten gefülltes Büchlein, welches sich auch bestens als Geschenk für jene eignet, die sich das Warten auf den nächsten Meerurlaub verkürzen möchten.