Allein kann ja jeder

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gesil Avatar

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Ellen (46), Kim (13), Rosa (71), Konrad (72), Hans (56) und Mardi (14): Was haben diese Menschen miteinander zu tun? Sie wohnen alle unter einem Dach!
Aus den unterschiedlichsten Gründen sind ebenso unterschiedliche Personen zu einer „WG wider Willen“ geworden. Ellen & Kim werden wohnungslos, als der Vater bzw. Ex-Ehemann die gemeinsame Wohnung verkaufen will und die Rentner sind einem windigen Betrüger aufgesessen, der mit Zahlungen für ihre angeblichen Eigentumswohnungen über alle Berge ist.
Was sich im Prinzip recht witzig anhört, hat mir leider nur bedingt gefallen. Sicher, der Schreibstil der Autorin ist flüssig, sodass sich der Roman gut lesen lässt, aber die Protagonisten – allen voran Rosa, Ellen und Kim - waren mir sehr unsympathisch. Besonders die egoistische Rosa hätte ich mehrmals ordentlich schütteln mögen. So wie sie alles, was sie nicht interessiert, aber für andere von Bedeutung sein könnte, beiseite schiebt und immer nur ihre eigenen Belange sieht, hätte ich sie sicher keinen Tag ertragen. Aber auch Ellen, die kuscht, wenn ihre Mutter ruft und selbst der Tochter gegenüber nur wenig Rückgrat zeigt, konnte ich nicht verstehen.
Von daher war die Frage, ob der Nachbar Robert tatsächlich ermordet wurde und wenn ja, von wem, sowie der Verbleib des Betrügers noch das interessanteste an die Roman und die erwartete Auflösung hat mich weiterlesen lassen. Auch habe ich immer darauf gewartet, mehr über die übrigen Hausbesetzer zu erfahren, doch da hat mich die Autorin im Stich gelassen. Ansonsten war das Buch leider nur so „na ja“ und ich werde vermutlich keinen weiteren Roman von Jutta Profijt lesen.