Ein gelungener Roman

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marielu Avatar

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Die 46-jährige Ellen soll mit ihrer Tochter Kim (13) aus dem Haus ausziehen, da ihr Ex Jens das Haus verkaufen will und das Geld für seine neue Familie braucht. Unfreiwillig macht sich Ellen auf den Weg zu ihrer Mutter Rosa, um diese um kurzfristige Aufnahme zu bitten. Doch diese wurde gerade mit dem Tod ihres Nachbarn und Freundes konfrontiert und muss ebenfalls aus ihrem Haus raus, da sie gemeinsam mit ihm in eine Eigentumswohnung ziehen wollte und deshalb beide Häuser verkauft wurden. Doch bei einem Besichtigungstermin musste Rosa feststellen, dass sie betrogen wurde und das Haus mit den Wohnungen noch gar nicht gebaut wurde. Aus der Not heraus, besetzt die 71-jährige Rosa kurzerhand die alte Villa die noch auf dem Grundstück steht. Aber nicht nur sie ist auf diesen Gedanken gekommen, denn auch der weitgereiste Konrad Schmitt und der unheimliche Chemielehrer Hans Seefeld beziehen in dieser Villa ein Zimmer. Zwangsweise folgt Ellen mit Kim ihrer Mutter und so müssen die ungleichen Menschen sich nicht nur als Mehrgenerationen-WG zusammen raufen, sondern auch noch versuchen an ihr betrogenes Geld zu kommen und nebenbei den Mord an Robert aufzuklären. Und alle haben so ihre kleinen Geheimnisse.

Als Hauptprotagonisten lernen wir die 71-jährige chaotische, kiffende, egoistische Rosa,
ihre 46-jährige, groschenromanschreibende und penible Tochter Ellen und deren 13-jährige pubertierende Tochter Kim kennen. Dazu kommen in der WG noch der vielgereiste, ehemalige Geschäftsmann Konrad Schmitt, der unheimliche, verschlossene Chemielehrer Hans Seefeld, der nicht nur Handys orten kann sondern auch kämpfen wie ein Ninja und der 14-jährige Mardi der sich im Keller des Hauses versteckt hält.
Meine Meinung:
Jutta Profjit zeigt uns in ihrem Roman wie sich aus einer Zwangssituation Menschen mehr oder weniger zusammen finden, jeder kocht sein eigenes Süppchen aber trotzdem wird in bestimmten Notsituationen zusammen gehalten/geholfen. Die Autorin erzeugt mit ihrem klaren, humorvollen, flüssigen Schreibstil genügend Spannung, so dass das Buch „lebt“ und der Leser das Gefühl hat Mitglied dieser WG zu sein. Ich konnte auf jeden Fall das Buch nicht aus der Hand legen und hatte pure Lesefreude. Zum Schluss wurde das Hauptziel erreicht, aber nicht alle Geheimnisse gelüftet, so dass eine leichte Sehnsucht nach einer Fortsetzung bestehen bleibt.
Fazit: Ein rundum gelungenes Buch.