Eine unfreiwillige Wohngemeinschaft

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In dem Buch geht es um eine Wohngemeinschaft, die sich aus der Not heraus findet. Ellen und ihre Tochter Kim werden von Ellens Ex-Mann quasi auf die Straße gesetzt, weil dieser das Haus verkaufen möchte. Es muss auch schnell gehen, weil ein Käufer für das Haus bereit steht und nicht warten kann. Ellens Mutter Rosa hat ihr Häuschen verkauft und wollte gemeinsam mit ihrem Nachbarn und Partner Robert in eine neue Eigentumswohnung ziehen, die gerade erst gebaut sein sollte. Aber dann kommt alles anders. Rosa findet Robert eines Tages tot in seinem Haus liegend und die Polizei geht davon aus, dass er ermordet wurde.

Um Rosa auf andere Gedanken zu bringen, machen Ellen und Kim mit ihr einen Ausflug nach Kaiserswerth, um zu sehen, wo Rosa demnächst wohnen wird. Dabei erleben die drei Frauen dann aber schon die nächste Überraschung, denn das Haus gibt es noch gar nicht. Rosa und Robert sind offensichtlich einem Betrüger aufgesessen, der sich mit dem Geld der geprellten Wohnungskäufer aus dem Staub gemacht hat. So sitzt nun die ganze Familie auf der Straße und muss innerhalb von nur drei Wochen eine neue Wohnung finden. Da hat Rosa die zündende Idee und besetzt einfach die leerstehende Villa auf dem Grundstück, wo das Haus mit ihrer Wohnung darin gebaut werden sollte. Sie ist der Ansicht, dass ihr das zusteht.

Schon bei der ersten Besichtigung der Villa begegnet sie Konrad Schmitt, der auch von der Immobilienfirma geprellt wurde und der den gleichen Plan hat wie Rosa auch. Als sie sich kurz darauf in ihrem gewählten Zimmer einrichtet, lernt sie auch schon den nächsten Hausbesetzer kennen. Er stellt sich ihr als Hans Seefeld vor und ist einer der am wenigsten beliebten Lehrer ihrer Enkelin. Und diese Enkelin lernt dann zu guter Letzt auch noch Mardi kennen, der sich im Keller der Villa versteckt und den sie nun versorgt.

Damit wäre die Truppe der Hausbesetzer vollständig und von nun an meistern sie die Dinge gemeinsam, die auf sie zukommen. Es ist schon ein bunter Haufen, aber sie lernen sich immer besser kennen und werden zu einem guten Team, das auch die größten Schwierigkeiten sehr gut meistert. Am Ende wird dann auch der Mord an Robert aufgeklärt, aber das passiert quasi so nebenbei. Vor allem geht es um die Hausbesetzung und die Probleme, die dadurch entstehen.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn mir einige Dinge negativ auffielen. Zuerst einmal finde ich es merkwürdig, dass man erst weniger als einen Monat vor dem Umzug bemerken kann, dass das Haus, in dem man eine Wohnung gekauft hat, noch nicht gebaut ist. Ich würde doch meinen, dass man schon vorher mal gucken geht, vor allem, wenn man in der gleichen Stadt wohnt.

Der andere negative Aspekt hat mit der Geschichte nichts zu tun, aber mir sind einige Rechtschreibfehler aufgefallen und alle bei einem Namen. Der Chef der Immobilienfirma heißt wohl Weiterscheid, aber öfter wird auch von einem Herrn Winterscheid geschrieben und einmal von einem Herrn Weiterschweid. Es ist eindeutig aber immer der gleiche Mann. Ich hoffe sehr, dass das vor Erscheinen der nächsten Auflage noch einmal kontrolliert wird.

Von diesen Aspekten abgesehen gefiel mir das Buch sehr gut. Es ist locker geschrieben und man ist direkt mitten im Geschehen. Mit den Protagonisten wird man auch sehr schnell warm, auch wenn natürlich nicht alle sympathisch sind, aber genau so soll es in einem Buch ja auch sein. Schon das Cover, das vermutlich Rosa, Ellen und Kim zeigt, finde ich sehr gelungen, auch wenn im Buch eher selten mal eine Situation vorkommt, in der die drei Charaktere so entspannt beisammen sind.