Italien im Wohnzimmer

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leseleo Avatar

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Kirsten Wulf's "Aller Anfang ist Apulien" hat auf dem Cover ein typisch italienisches Bild. Für Leute mit einem Faible für Italien bzw. das Mediterrane ist das sicher ansprechend, für alle anderen wahrscheinlich etwas zu langweilig und nichtssagend. Nichtsdestotrotz halte ich es für gelungen und zum Roman passend.
Die Geschichte um Elena, Ben, Gigi, Michele und Antonio ist dann ebenso typisch italienisch. Von Anfang an kommen die italienische Lebensfreude aber auch das Chaos verbunden mit einer gewissen Leichtigkeit herüber. Kirsten Wulf schafft es auf eine fantastische Weise Italien ins Wohnzimmer des Lesers zu transportieren. Die Story selbst ist interessant und die Spannung steigert sich schon auf den ersten Seiten kontinuierlich. Einerseits deutet sich das Treffen von Michele und Elena bereits an und andererseits kann sich der Leser schon in den ersten Kapiteln denken, woran er wohl auf den nächsten Seiten nicht vorbeikommt: der Mafia. Das Rätsel des Familiengeheimnisses, wird wohl bis zum Ende des Buches ungelöst und spannend bleiben.
Der Text liest sich sehr gut, auch wenn die häufigen Zeitsprünge manchmal ein wenig verwirrend wirken. Aber auch diese Sprunghaftigkeit hat bei mir das "Italien-Gefühl" nur verstärkt und keineswegs den Lesefluss behindert. Mir persönlich war das Lesen der Leseprobe eine wahre Freude!