Italienisches Flair

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karina86 Avatar

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Die Halbitalienierin Elena erfährt an ihrem 40. Geburtstag, dass ihr Mann Aron sie mit seiner Sekretärin betrügt. Kurzerhand nimmt sie ihren Sohn Ben und flüchtet mit ihm in ihre alte Heimat - nach Apulien in den italienischen Ort Lecce, wo sie als Kind viele Ferien verbracht hat. Hier wohnt sie nun mit dem 5jährigen bei ihrem Zio-Giggi in einem stark heruntergekommenen Palast und knüpt wieder Kontakt zu alten Bekannten und Freunden - aber auch zu Michele. Der attraktive Maler aus Rom ist in Lecce einem Familiengeheimnis auf der Spur, von welchem er erst nach dem Tod seiner Mutter erfahren hat.
So weit so gut. Der Schreibstil vermittelt einem ein wunderbares Gefühl von Italien, Wärme, Sonne.. .allem was halt zu einem typisch italienischen Flair dazu gehört.
Erwartet hatte ich nach der ersten Leseprobe allerdings einen richtig schön kitschigen Liebesroman, vielleicht noch ein wenig Hauch von Liebeskummer bei Elena, Ben der seinen Vater vermisst...
Statt dessen findet man sich nach einigen Themen mit der Mafia, illegalen Einwanderen und einer zerstörten Weihnachtskrippe konfrontiert. Das ist für mich ehrlicherweise ein wenig "too much" - eines dieser Themen hätte vielleicht auch ausgereicht.
Allerdings tut es dem Buch keinen Abbruch - es ist schön geschrieben, es liest sich toll an einem kalten Winterabend und vermittelt Fernweh nach Italien.
Wunderbar. :-)