Der etwas andere Krimi

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nilly Avatar

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Anton Galba, Leiter der Abwasserreinigungsanlage Dornbirn, wird von einem seiner Mitarbeiter erpresst. Mathis hat ihn mit seiner Affäre im Wald fotografiert. Durch unglückliche Umstände kommt der Erpresser durch Galba zu Tode. Er lässt die Leiche einfach in der Anlage (dem Häcksler) verschwinden.

Galba gibt als rechtschaffener Arbeitgeber eine Vermisstenanzeige auf. Somit kommt der Kommissar Weiß ins Spiel. Weiß ist ein alter Schulkamerad von Galba und nicht dumm. Schnell erkennt er die wahren Hintergründe. Aber er leitet seinen Ermittlungserfolg nicht weiter. Ganz im Gegenteil: Galbas "ungeschicktes Versehen" lässt ihn erst auf skurrile Ideen kommen. Es soll somit nicht nur bei einer vermissten Person bleiben.

In diesem Krimi sucht man vergeblich blutrünstige Szenen mit Gangstern. Selbst die Täter stehen von Anfang an fest. Dafür zeigt der Autor dem Leser die dunkle Seite der Gesellschaft auf. Das Geschehen spielt in einem österreichischem Ort. Menschen wie du und ich, die ihr Leben leben. Hin und wieder hat man es jedoch mit Leuten zu tun, die die Welt nicht braucht... Und genau hier wird entgegen gewirkt. Eine weitgehende Sympathie konnte ich jedoch für die 2 Hauptpersonen nicht aufbauen.

Die sprachlichen Ausführungen sind sehr geistreich. Die Ausschmückungen sind im Übermaß genau erzählt. Teilweise für meinen Geschmack jedoch zu genau. Mancher Satz zieht sich über eine halbe Seite. Nur mit viel Konzentration konnte ich dann Christian Mähr folgen. Trotzdem hatte ich bei dieser besonderen Schreibart meinen Lesespaß. Das Buch "Alles Fleisch wird Grad" ist aber nicht für jedermann. Es muss schon ein besonderer Nerv an Komik und schwarzem Humor, gepaart mit Sinn für skurriler Kriminalität getroffen werden, um sagen zu können: das ist mein Buch!