Alles eher okay

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xana15 Avatar

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"Alles gut" ist alles in allem in Ordnung, mehr aber auch nicht. Das Buch hat eine an sich interessante Grundstory und auch durchaus Potential, da es Kritik übt und gesellschaftliche Vorstellungen hinterfragt. Jedoch ist die Umsetzung der Idee eher mäßig gut gelungen.
Vor allem der Schreibstil und die Sprache leiden. Die Sprache soll flapsig und modern sein, verpasst dabei allerdings den Punkt, an dem das Ganze stilvoll gewesen wäre. Ebenso ist der Schreibstil nicht gelungen, da es zu viele zeitliche, räumliche und gedankliche Sprünge gibt, als hätte die Autorin zwischendurch Ideen notiert, sie dann aber nicht richtig eingearbeitet.
Die Charaktere wiederum sind interessant gewählt und spiegeln viele Probleme wieder. Jess ist dabei besonders im Fokus. Was mich an ihrem Charakterbild jedoch sehr gestört hat ist, wie klug sie eigentlich ist und wie dumm sie dabei handelt. Man könnte das zwar als "menschliche Fehler" abtun, jedoch hat es beinahe etwas schizophränes an sich, eine intelligente Frau mit riesigen Schulden und guter Erziehung dabei zu beobachten, aus den merkwürdigsten Gründen Luxussachen zu kaufen.
Da das Buch insgesamt durchaus unterhaltsam ist, erhält es dennoch eine gute Bewertung, wenn auch keine überzeugte Empfehlung.