ein politischer Liebesroman

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evaristo Avatar

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Cecilia Rabess: Alles gut
Diesmal hab ich mich in mir sehr fernstehenden Gefilden rumgetrieben. Dank "Vorablesen" in ein Genre "geluschert", das mich eigentlich null interessiert und Mal einen Liebesroman gelesen. Und - schock - ich hatte durchaus Spaß! Allerdings ist dieser Liebesroman nicht einfach nur ein Liebesroman, sondern durchaus politisch, denn Jess, eine politisch durchaus meinungsstarke Schwarze, verliebt sich ausgerechnet in den weißen Josh, der politisch sehr konservativ ist und dies auch teilweise lautstark kundtut. Beide sind (zumindest anfangs) Trader, also spielen die unterschiedlichen Auffassungen zut Wirtschaft auch eine Rolle in diesem New York Roman, der kurz vor der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten spielt. Er setzt sich auch mit der Chancengleichheit bzw. Ungleichheit von Schwarzen und Weißen, Frauen und Männern und der Erwartungshaltung von Familie und Freunden auseinander, aber eben auch mit der Zerrissenheit zwischen politischer Korrektheit und den eigenen Bedürfnissen. Trotz dieser großen Themen steht die Liebesgeschichte immer im Vordergrund
Insgesamt nicht unbedingt große Literatur, aber ein gut geschriebener Unterhaltungsroman, der nicht auf alles Antworten bietet und den ich vielleicht genau deswegen gerne gelesen habe.