Investitionen

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wilde hummel 1 Avatar

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Die zermatschte Erdbeere auf dem Buchcover ist nicht sofort schlüssig, führt aber später im Roman zu einer allergischen Reaktion. Das Buch beinhaltet zwei große Themen. Zum einen die Liebe und die Bewährungsproben zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen und daneben das Thema Arbeiten und Karriere in der großen Finanzwelt. Cecilia Rabess gelingt es sehr gut, beide Themen parallel aufzublättern. Da ist Jess, die als einzige Frau und einzige Schwarze im Geldimperium Goldman Sachs versucht, eine berufliche Karriere zu entwickeln und dabei auf männliche und rassistische Ausgrenzungen stößt, selber jedoch auch immer wieder in Identitätskonflikte gerät. Der Einstieg in diese Berufswelt, der Preis der Anpassung und die Schwierigkeit, sich durchzusetzen und ihren Platz zu finden, ist mit viel Insiderwissen gut beschrieben. Und dann trifft sie auch wieder auf Josh, der eher reaktionär und Republikaner ist und so gegensätzlich sie auch scheinen, beide verlieben sich, unterstützen sich, streiten und versöhnen sich, bleiben aber im Austausch. Im Roman erfährt man viel aus der Finanzbranche, dem Streben nach Gewinn. Die Terminologie der Finanzökonomie ist für Branchenfremde eventuell nicht immer verständlich, stört aber den Lesegenuss nicht. Alles gut oder man muss mit allem rechnen - auch mit dem Guten.