Kann das gut gehen?

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frabo96 Avatar

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Jess hat gerade einen Job beim angesehenen Finanzunternehmen Goldman Sachs bekommen - was besonders für sie als Schwarze Frau etwas Besonderes ist. Dummerweise arbeitet dort auch Josh, einem ehemaligen Kommilitonen von ihr, mit dem sie schon in der Uni regelmäßig wegen unterschiedlicher politischer Meinungen aneinandergeraten ist. Im Laufe des Buches lernen die beiden, aufeinander zuzugehen, auch wenn die Streite immer weiter gehen.

"Alles gut" wirft eine in unserer doch sehr polarisierten Welt sehr interessante Frage auf: Ist es möglich, mit Menschen, die komplett entgegengesetzte politische Überzeugungen von uns haben, befreundet oder gar liiert zu sein? Interessanterweise kommt das Buch am Ende auf einen ganz anderen Schluss als ich. Irgendwie war für mich von Anfang an klar, dass Jess und Josh Menschen sind, die in jeglicher Hinsicht toxisch füreinander sind und eigentlich ist es unbegreiflich, wie die beiden es je schaffen, zueinander zu finden. Gerade der Abschluss des Buches hat mich schon fast wütend gemacht, einfach weil ich solch eine Art von Beziehung einfach komplett unrealistisch finde.

Durchaus interessant fand ich die Einblicke in das Leben einer Schwarzen Frau im Finanzbereich, deren Probleme von ihrem Umfeld nicht ernst genommen werden. Trotzdem konnte das Buch für mich einfach nicht die richtige Balance zwischen Liebesgeschichte und anspruchsvollem Roman finden. Letztendlich wäre es mir lieber gewesen, man hätte sich für einen Weg entschieden, so war mir die Tonalität einfach zu durcheinander.

"Alles gut" versucht viel und manches ist auch durchaus interessant, leider konnte mich Jess' Geschichte am Ende nicht vollends überzeugen.