Unnahbare Protagonisten

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"Alles gut" ist mehr als nur die Liebesgeschichte zwischen Jess und Josh, die bis zum Ende des Buches wie eine Achterbahn verläuft. Dafür sorgen auch ihre teils sehr konträren Ansichten. Die Autorin Cecilia Rabess baut zudem Gesellschaftskritik, (Alltags)Rassismus und Gleichberechtigung der Geschlechter ein.

"Mehr als Luxus-Macarons und Designerschuhe wünscht sie sich eins: dass die Leute sie ernst nehmen." (Zitat Seite 55)

Ihre Schwarze Protagonistin Jess muss sich nicht nur gegen Männer zur Wehr setzen, die sie an ihrer Arbeitsstelle von oben herab behandeln, sondern auch gegen Männer, die Dinge sagen wie „Mädchen wie dich“ (wobei es um die Hautfarbe geht).

Der Roman springt immer wieder den Zeiten, mal geht es in Jess‘ Kindheit, dann in ihre Studienzeit, dann wieder in die Gegenwart (und auch hier springt es oft hin und her). Diese vielen Sprünge gepaart mit dem Schreibstil haben leider dafür gesorgt, dass mir "Alles gut" nicht wirklich nahe kam. Zwischendurch haben mir einige Szenen ganz gut gefallen und ich dachte „jetzt hat sich der Knoten gelöst“, doch schon nach ein paar Seiten spürte ich wieder, dass meine Konzentration schwand.

Zusätzlich zu den bereits genannten Punkten konnten mich auch die Protagonisten nicht richtig von sich überzeugen, sie blieben mir fremd, irgendwie unnahbar, wie der Schreibstil. Und so kann ich trotz der behandelten wichtigen Themen und einiger recht guter Szenen leider keine wirkliche Empfehlung aussprechen.

Fazit: "Alles gut" ist eine Liebesgeschichte, die wichtige Themen wie Gleichberechtigung und Rassismus behandelt. Leider bleiben mir die Charaktere fremd und der Schreibstil konnte mich nicht abholen.