Wann ist wirklich schon einmal alles gut?

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Jess bekommt endlich die Chance ihres Lebens. Sie ergattert ihren Traumjob und kann nach dem College in der berühmten Investmentagentur Goldman Sachs in New York arbeiten. Als schwarze Frau arbeitet sie mindestens doppelt so hart, wie die anderen Kolleg:Innen und übertrifft diese auch stets, nur um gefühlt dennoch kaum beachtet oder sogar benachteiligt zu werden. Die erhoffte Wendung in ihrem Leben fühlt sich also gar nicht so toll an. Und dann ist da auch noch dieser aufgeblasene, idealistische und äußerst nerventötende Kollege Josh. Doch ist Josh wirklich der Ursprung allen Übels oder eigentlich ihr einziger Verbündeter in einer Männerdominierten und hart umkämpften Arbeitswelt voller Vorurteile und Vitamin B? Natürlich kommt es, wie es kommen muss, und die anfänglichen Anzickereien entwickeln zu einer nicht greifbaren Chemie zwischen den Beiden.
Und gerade deshalb ist der Debutroman von Cecilia Rabess alles andere als Standartbrei. Rabess beschreibt die Anonymität, die das Leben in der Großstadt mit sich bringt. Sie erzählt von oberflächlichen Beziehungen - vor allem auf der Arbeit - und stellt wichtige Fragen zum Thema Woke sein, Aktivismus und Alltagsrassismus. Lohnt es sich für die eigenen Überzeugungen zu kämpfen oder passt man sich besser an und schwimmt unter dem Radar?
Wenn man den Klappentext liest, mag das Bild dieser Geschichte täuschen. Ich hatte eher eine luftig leichte Liebeskomödie erwartet. Enttäuscht wurde ich allerdings bei Weitem nicht!
Klug und ehrlich geschrieben, liefert Cecilia Rabess hier ein erstaunliches Erstlingswerk ab, welches mich persönlich auch ein Stück weit an die Autorin wie Rebecca F. Kuang erinnert. Deren Roman "Yellowface" empfehle ich in diesem Zusammenhang ebenfalls sehr.