Alles ist relativ und anything goes

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
florinda Avatar

Von

Titel: Alles ist relativ und anything goes
Autor: John Higgs

„Ein Buch wie ein Trip“
"Eine Reise durch das unglaublich seltsame und ziemlich wahnsinnige 20. Jahrhundert."

Da ich noch einen relativ (sic!*g*) großen Teil der zweiten Hälfte dieses seltsam und wahnsinnigen Jahrhunderts selbst miterlebte, wecken derartige Beschreibungen natürlich mein Interesse.
Die Leseprobe umfasst Kapitel 9 "Der Weltraum" und trägt den Titel:
"Der erste Test mit einer erbeuteten V2-Rakete in den Vereinigten Staaten, 1946."
Natürlich kommt man bei diesem Thema nach einigen historischen Betrachtungen und Bezugnahmen auf antike Klassiker und relativ moderne Klassiker wie Jules Verne nicht an Personen wie Albert Einstein, Isaac Newton, an "Schwarzen Löchern" und "Raum/Zeit-Krümmungen" (hierzu gab es ja kürzlich neueste Entdeckungen, die von einem geradezu peinlich verständnislos aussehenden, aber sich - erfolglos! - verständnisvoll zu geben versuchenden ARD-Morgenmagazin-Moderator Sven Lorig präsentiert wurden *gggg*) vorbei und landet irgendwann (die Umwege über Ron Hubbard und Alex Crowley hätte man sich mE allerdings wirklich sparen können!) bei einem "charmanten, gut aussehenden deutscher Adligen namens Wernher von Braun". Dieser zählt auch heute noch zu den umstrittensten Wissenschaftlern aller Zeiten. Hitler erhoffte sich von ihm die Entwicklung der berüchtigten V2 (Vergeltungswaffe 2), an der unter in diesem Buch ausführlich geschilderten unmenschlichen und häufig zum Tode führenden Bedingungen KZ-Häftlinge mitwirken mussten. Sehr drastisch stellt der Autor dem Brauns späteres Leben in den USA gegenüber.
"Die Berichte über den Zustand der Zwangsarbeiter bei ihrer Befreiung durch amerikanische Streitkräfte im April 1945 sind erschütternd. Mehr als 20 000 Häftlinge kamen im Konzentrationslager Mittelbau-Dora ums Leben ; Massenhinrichtungen durch Erhängen waren an der Tagesordnung, und die gesamte Belegschaft musste ihnen beiwohnen. Gewöhnlich wurden Arbeiter willkürlich ausgewählt und an einem Kran aufgehängt, wo man die Leichen oft tagelang hängen ließ. Man ließ die Zwangsarbeiter bewusst hungern, und da es an Trinkwasser fehlte, mussten sie aus Pfützen trinken. Ruhr und Wundbrand waren häufige Todesursachen. Es gibt Berichte, wonach die Befreier den Gestank des Todes auch durch starke Desinfektionsmittel nicht aus den Stollen zu vertreiben vermochten. Von Braun war persönlich an der Beschaffung von Zwangsarbeitern aus Konzentrationslagern wie Buchenwald beteiligt.
Zehn Jahre später präsentierte er im Disney Channel Kindersendungen, in denen er sich bemühte, die Unterstützung der Öffentlichkeit für die Raumfahrt zu gewinnen. Was immer er tun musste, um seinen Traum voranzubringen, er tat es.
Sein Weg von der SS zum Disney Channel war voller Hindernisse...."
Darüber möchte ich unbedingt mehr erfahren.
Und es weckt natürlich Interesse auf die Art und Weise, wie der "Rest" des 20. Jahrhunderts betrachtet wird.
Deshalb würde ich mich riesig freuen, wenn ich dieses Buch gewinne!