Alles ist relativ und anything goes

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tkmla Avatar

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Alles ist relativ und anything goes. Da hat der Autor John Higgs nicht unrecht.
Higgs erklärt auf unterhaltsame und verständliche Art und Weise einige Erkenntnisse und Erfindungen des 20. Jahrhunderts. Man erfährt interessante Fakten, von denen man bisher keine Ahnung hatte. Die Tour der fünfzehn Kapitel beginnt mit Einsteins Relativitätstheorie, geht über die Reise zum Mond bis zur Chaostheorie und endet beim heutigen Internet.
Dabei muss ich zugeben, dass mich einige Kapitel mehr interessiert und fasziniert haben als andere. Der Autor schafft es mit seinem lockeren Ton, auch komplizierte Sachverhalte und Zusammenhänge verständlich zu machen. Man sollte aber schon ein wenig Vorwissen besitzen, ansonsten wird man es bei der Lektüre schwer haben.
Der skurrile Themenmix macht das Buch besonders interessant. Dabei zieht sich aber die Theorie des Omphalos vom ersten bis zum letzten Kapitel, so dass die Abfolge der behandelten Themen in sich schlüssig ist. Dass der Autor seinen roten Faden behält, auch wenn man manchmal gar nicht mehr damit rechnet, hat mir sehr gefallen.

Der Schreibstil und die Informationsflut ist trotz des Plaudertons sehr verdichtet. Man kann das Buch definitiv nicht mal so nebenbei lesen, sondern muss sich schon sehr konzentrieren, auch wenn trockene Fakten unterhaltsam verpackt werden.
Ob die fünfzehn Kapitel nun tatsächlich das komplette 20. Jahrhundert charakterisieren, darüber könnte man streiten. Der Autor hat sicherlich, die für ihn beeindruckensten Punkte zusammengestellt.
Insgesamt kann ich das Buch aber sehr empfehlen, da es trotz schwieriger Themen sehr unterhaltsam ist.