Nichts ist so erwartbar wie das unerwartete

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
benel Avatar

Von

Wer Interesse an der Wissenschaftsgeschichte hat, dem sei dieses Buch vorbehaltlos empfohlen. Bevor ich zum Inhalt komme, zunächst etwas zur Sprache: John Higgs versteht es feselnd, unterhaltsam und gleichsam schnell und leicht verständlich sein Anliegen vorzutragen. Das Buch liest sich flüssig, die Kapitel bauen nicht aufeinander auf, sodass ein Einstieg an jeder Stelle möglich ist und die Reise durch die Erfindungen des 20. Jahrhunderts an beliebieger Stelle unterbrochen und fortgesetzt werden kann.
Nun aber zum Thema: Higgs' Anliegen ist es, das 20. Jahrhundert anhand seiner "Erfindungen" und Entdeckungen im zeitlichen Verlauf darzustellen. Er beginnt dabei der einsteinschen Relativitätstheorie. Und nicht nur bei dieser gelingt es ihm theoretische Überlegungen mit anschaulichen Beispielen zu untermalen und somit die Abstraktion zu lösen und den Lesereinnen und Lesern Wissenschaft auf verständliche Art und Weise nahe zu bringen. Higgins betrachtet dabei nicht nur physikalische Entdeckungen, er bettet diese Elemente vielmehr auch in soziologische und kulturhistorische Hintergründe ein um damit einen weitreichenden Blick in die Geschichte des 20. Jahrhunderts zu geben. Somit steht am Ende ein unterhaltsames Werk, dass populärwissenschaftlich den Leser und die Leserin auf eine Zeitreise in das vergangene Jahrhundert entführt und auf seinen Zwischenstopps immer wieder innehalten lässt um den Blick auf die Geschehnisse des aktuellen Jahrhunderts schweifen lässt.