Netter Lesespaß für verregnete Wochenenden

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
ismaela Avatar

Von

Das war eine nette Überraschung, als ich dieses Buch gewonnen habe, und genauso nett war dann auch das Lesen. Die Autorin schreibt flott und flüssig, sehr humor- und liebevoll; man merkt, dass sie, obwohl sie im Süden wohnt, doch eher ein "Nordfan" ist.
Die Geschichte an sich ist schnell zusammengefasst: eine frisch geschiedene Pastorin zieht mit ihrem Sohn und dem Hund nach Sylt (die Tochter verschwindet relativ schnell wieder Richtung Uni), fängt neu an, wird aber gleich mal in einen Streit über ein Grundstück verwickelt, das scheinbar besitzerlos die Gemüter im Ort erhitzt, weil man sich nicht einig ist, ob es bebaut oder geschützt werden soll.
Es gibt einige skurrile Figuren in diesem Buch, wie die Haushälterin der Pastorin, mit ihrem etwas dümmlichen Sohn Knut, der Bürgermeister oder der Umweltschützer Ommo. So geht die Geschichte dahin, und auch wenn ich dieses Buch gerne und recht schnell gelesen habe, so bleiben die Figuren doch recht seicht und klischeehaft, man weiß schon sehr früh, worauf alles hinausläuft und wer mit wem letztendlich anbandelt. Alles wirkt bemüht harmonisch und lustig, am Schluß löst sich selbstverständlich alles in Wohlgefallen auf und alles ist Friede-Freude-Eierkuchen.
Wirklich gestört hat mich eigentlich nur das Verhältnis von Mutter und Sohn, der anscheinend jede Dummheit machen kann (Arbeitsverweigerung in der Schule, Handbremse eines fahrenden Zuges ziehen (!), sich auf einem fremden Grundstück herumtreiben etc.), während die Mutter nicht fähig ist, ihn mal zu maßregeln, sie will ihren Paulchen immer nur trösten und beschützen. Das war dann irgendwann doch richtig lästig, und es hätte mich gefreut, wenn man dieses Balg mal ordentlich übers Knie gelegt hätte!
Aber alles in allem ein kurzweiliges, vergnügliches Buch, das man sehr gut wegschmökern kann.