Selbst ist die Frau

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witchqueen Avatar

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Darum geht es:
Nele ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Mehr schlecht als recht bringt sie ihre kleine Familie als mobile Kosmetikerin durch. Das bisschen Geld, was sie sich angespart hat, hat der Vater der Kinder durchgebracht und dann auf Nimmer-Wiedersehen verschwunden. Nun steht der Geburtstag von Neles Tochter an. Ganz oben auf der Wunschliste ein neues Smartphone. Zu allem Überfluss kündigen ihr auch noch vier Stammkundinnen gleichzeitig. Wie soll Nele das nur alles stemmen?
Auch Neles beste Freundin Fiona hat neuerdings so ihre Schwierigkeiten. Ihrem Mann wurde gerade gekündigt und auch sie hockt auf einem Berg Schulden. Aber der holde Herr denkt gar nicht daran, sich einen neuen Job zu suchen. Nein, stattdessen geht Fiona auf die Suche nach einem neuen Job. Als ob sie als dreifache Mutter nicht schon genug um die Ohren hätte. Aber statt Fiona wenigstens im Haushalt und bei den Kindern zu helfen, suhlt sich der holde Gatte in Selbstmitleid. Und statt zu sparen, macht er Fiona richtig teure Geschenke zum Hochzeitstag.
Da kommt Fiona auf die vermeintlich rettende Idee. Sie will die Kette beim Juwelier zurückgeben. Mit dem Geld könnten die Freundinnen erst einmal etwas wirtschaften. Aber die Sache geht gründlichst schief. Ob Hermine, die dritte Freundin im Bunde, irgendwie helfen kann?

Meine Meinung:
Ein herrlicher Roman zum Mitfiebern, Mitschimpfen (über die Herren der Schöpfung) und vor allem zum Schlapplachen. Wunderbare Charaktere gepaart mit jeder Menge Situationskomik und herrlichen Sprüchen. Der ein oder andere wird sich sicher ein Stück weit in dieser Geschichte wiederfinden können. Denn hier bleibt wirklich alles, aber auch alles, an den Frauen hängen. Das Klischee, der Mann ist der Pascha, wird hier mehr als nur einmal bedient. Einfach herrlich.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig. Es lässt sich alles total angenehm lesen und man kommt (soweit einen nicht der nächste Lachanfall schüttelt) zügig voran. Ich habe bei diesem Buch mehr als nur einmal Tränen gelacht. Die 382 Seiten sind in 35 Kapitel (plus Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man bequem auch mal eine Pause einlegen, wenn es einem gelingt, dieses Buch aus der Hand zu legen.

Ellen Berg gelingt es ganz hervorragend, die eigentlich traurige und hoffnungslose Situation von Nele (alleinerziehend, am Rande des Existenzminimums und auf sich allein gestellt) so dermaßen lustig zu verpacken, dass man gar nicht anders kann, als sich köstlichst zu amüsieren.

Mein Fazit:
Was für eine herrliche Sommerlektüre. Jeder der gerne Lustiges sollte hier schnellstens zugreifen. Ich kann es jedem nur ans Herz legen und vergebe hier gerne 5 Lese-Sternchen.