Beklemmend bekannt

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danyo_dynamite Avatar

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Essstörungen sind in unserer heutigen Gesellschaft leider zu einer "normalen" Erkrankung innerhalb Jugendlicher geworden. Auch ich hatte elf Jahre lang mit einer Störung zu kämpfen und noch heute berührt mich das Thema sehr. Ich habe schon einige Romane zu dieser Thematik gelesen und "Alles so leicht" besticht mit einer Leichtigkeit des Schreibstils, trotz der Schwere des Inhalts.

Stevie ist siebzehn und leidet an Magersucht. Ihr größtes Ziel ist es, sich aufzulösen, zu verschwinden, ihren Körper und alle Probleme einfach hinter sich zu lassen. Doch als sie eines Abends betrunken nachhause kommt und vor ihrem Vater zusammen bricht, beschließt dieser zu handeln und weist sie in eine entsprechende Einrichtung ein. Dort wird sie nun auf Schritt und Tritt kontrolliert und man merkt, wie verzweifelt sie versucht wenigstens noch einen Zipfel der Kontrolle zu erhaschen -- und schmiedet einen Plan. In exakt 27 Tagen - am Todestag ihres Bruders - möchte sie sich in Luft aufgelöst haben.
Einfühlsam und nachvollziehbar lässt die Schreibweise den Blick des Lesers durch die jungen Augen der traurigen Stevie sehen. Die sanft eingewebten Rückblenden versetzen einen vollends in Stevie hinein und lassen nachdenklich mitfühlen.

Der bitter-schöne Anfang eines bestimmt sehr berührenden Romans - den ich wirklich gerne lesen würde!