Stevie und der Kampf mit der Vergangenheit

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sven zipperling Avatar

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„Alles so leicht" von Meg Haston erscheint am 13.07.2015 in den Thienemann-Esslinger Verlags GmbH, zum Preis von 19,99€

Eine Geschichte von solch einer Wucht und Schönheit, dass man immerzu Sätze unterstreichen möchte, so wurde der Roman bei Vorablesen in der Einleitung angekündigt.

Wer sich dann die Mühe macht und den Vorabdruck des Romans liest, der lernt die 17. jährige Stevie kennen, die nur ein Ziel verfolgt - am Todestag ihres Bruders zu sterben. Dazu hungert sie sich bewußt an die Grenze des körperlich Aushaltbaren. Auch als ihr Vater sie zwangsweise in eine Therapieklinik einweist, behält sie ihre Abwehr aufrecht. Geht nur scheinbar auf die Therapeuten ein und blendet die Realität, immerhin lebt sie mit weiteren 3 jungen Mädchen in einem Bungalow zusammen und nimmt an Gruppentherapien teil, völlig aus. Die ständigen Kontrollen, das Leben nach einem Zeitplan fordern sie heraus. Nur eingeschränkt nimmt Stevie die Veränderungen an ihrer Einstellung wahr. Ihre Haltung zu Anna - ihrer Bezugstherapeutin und auch zu den Mädchen, die in ähnlicher Form ihr Schicksal tragen. Wenig erfährt man von den Hintergründen des Todes ihres Bruders. Andeutungsweise nimmt der Leser im Vorabdruck die Kälte auf, die zwischen der eigenen Mutter, einer Karriereanwältin, und ihren Kindern bestand.

Ich persönlich finde die Thematik sehr interessant und schriftstellerisch sehr gut umgesetzt. Ob dies Buch uneingeschränkt in die Kategorie Jugendbuch gehört, möchte ich bezweifeln. Ich glaube hier ist eine Begleitung durch Vertraute der jugendlichen Leser notwendig. Auch der Preis, ist für die eigentliche Zielgruppe sicherlich zu hoch.