Verschobene Wahrnehmung

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aennie Avatar

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Stevie hat einen Plan, an einem Jahrestag, welchem genau, weiß der Leser noch nicht (sie erwähnt zwar, das ihr Bruder gestorben sei, eigentlich ist aber klar, dass er noch lebt – im übertragenen Sinne?), will sie es geschafft haben, sich zu Tode zu hungern. Es durchkreuzt ihren Plan kolossal, als ihr Vater sie nach einem Zusammenbruch in eine Therapie einweisen lässt. Noch ist sie entschlossen, die Klinik umgehend wieder zu verlassen, um ihren Plan nicht zu gefährden.
Ich fand es unglaublich erschreckend, wie gut Stevies (falsche) Wahrnehmung ihres eigenen Körpers und denen der anderen Mädchen in der Klinik geschildert wurden. Wie sie ihre Rippen kaum fühlen kann, unter all der Weichheit, an einem Tag an dem sie schon am Rande des körperlichen Zusammenbruches aufgrund lebensbedrohlicher Unterernährung steht - das ist kaum vorstellbar für mich. Ich bin äußerst gespannt, wie es in der Geschichte weitergeht, was über die Vergangenheit enthüllt wird, welche Rolle die offensichtlich restriktiven Ernährungsvorgaben ihrer Mutter und deren Trennung vom Vater spielen – sehr spannend!