Willkommen in Bungalow 3

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chaosbaerchen Avatar

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Stephanie (Stevie) ist 17 und magersüchtig. Ihr Leben scheint ein einziger Schwerbenhaufen zu sein und sie will nur noch eines: verschwinden!
Nun hat ihr Vater sie, nachdem sie wiederholt ohnmächtig zusammengebrochen ist, in ein Therapiezentrum einweisen lassen, das offenbar in einem anderen Bundesstaat liegt, denn sie muss dorthin fliegen.
Sie wird vomn Flughafen abgeholt und als sie im Zentrum angekommen ist, lernt sie als erstes ihre Therapeutin Anna kennen, die sie sofort als SK (Seelenklempnerin) abstempelt. Auch die anderen 19 Mädchen, die dort auf vier Bungalow verteilt wohnen, interessieren sie nicht im entferntesten. Sie will einfach nur weg und schmiedet einen Plan...

Ich weiß noch nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Stevie scheint unfreiwillig in die Einrichtung geschickt worden zu sein. Krankheitseinsicht ist leider überhaupt nicht vorhanden, auch wenn ihr bewusst ist, dass sie sehr dünn ist. Sie kann sich nicht auf die Behandlung einlassen, was allerdings kein Wunder ist, da man sie vor vollendete Tatsachen gestellt hat und ihr die Entscheidungen komplett abgenommen hat - bis sie 18 wird, was zwei Monate später der Fall sein würde.

Der Schreibstil ist flüssig und man kann sich vage in die Situation der Protagonistin reinversetzen, auch wenn nach der Leseprobe sehr viele offene Fragen zurückgeblieben sind, die nur ein bruchstückhaftes Bild zurücklassen. Man spürt die Verzweiflung, die Selbstironie und den seelischen Schmerz sehr klar, auch wenn man die Hintergründe noch nicht kennt.

Ich möchte sehr gerne wissen, ob Stevie nicht doch irgendwann weich wird und sich helfen lässt, denn ich wünsche es ihr von Herzen. Auch will ich wissen, was nun bei ihr zu Hause genau los ist und was die Andeutung, sie habe 11 Monate zuvor ihren Bruder umgebracht, bedeuten soll.