Alles so leicht

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blodewedd Avatar

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Stevie wird von ihrem Vater in eine Klinik für Essgestörte geschickt. Sie hat jedoch einen geheimen Plan- sie möchte am Todestag ihres Bruders an ihrem Untergewicht sterben. Deshalb rebelliert sie innerlich gegen die Therapie und ihre Therapeutin und wehrt sich mit allen Mitteln. Langsam jedoch merkt sie, dass eine Veränderung in ihr stattfindet und es eventuell doch eine andere Lösung gibt.
Erstens möchte ich sagen, dass das Buch wunderschön aussieht! Der Umschlag ist schön gestaltet und unterstreicht den Titel perfekt. Man merkt außerdem, dass das Buch von jemandem geschrieben ist, der sich mit Essstörungen auskennt. Meg Haston verwendet Fachwörter und beschreibt die Beziehungen der Mädchen untereinander und das Erleben von Stevie gegenüber ihrer Therapeutin sehr authentisch. Ich selber bin momentan in der Weiterbildung zur Psychotherapeutin und kann mir vorstellen, dass dieses Buch sehr geeignet ist für pubertierende Mädchen, die in Gefahr sind eine Essstörung zu entwickeln oder auch allgemein mit ihrem Aussehen ringen. Die Autorin findet die Balance zwischen der Darstellung der zentralen ungünstigen Kognitionen die die Erkrankten haben und dem teilweise brutalen Umgang mit sich selbst als Umgang mit ihren Schwierigkeiten, wie auch die Darstellung der Mädchen als normale pubertierende Mädchen, die sich nach Nähe und Freundschaft sehnen. Ich finde das Buch sehr gelungen und kann es nur weiterempfehlen.