Alles so leicht?

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evelynpagel Avatar

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Das Buch "Alles so leicht" von Meg Haston hat mich gar nicht mehr losgelassen. Heutzutage hat fast jede/r Jugendliche eine Essstörung oder ein gestörtes Verhältnis zu seinem Körper und seinem Selbst. Das schließt mich leider auch mit ein. Ich hatte zwar keine schlimme Essstörung, dafür ein Trauma, das für eine PBS sorgte und ich eines Tages auch in die Therapie musste, um mir selbst zu helfen.
Ich hatte einmal eine Freundin in der Schule, die auch jahrelang an Bulimie litt auch aufgrund eines Traumas. Leider halfen ihr zahlreiche Therapien nicht viel: sie griff zu Drogen und starb eines Tages leider an der Falschdosierung der Entzugsmedikamente im Schlaf.
Eine andere Schulfreundin hatte auch Bulimie aufgrund des gestörten Verhältnisses zu ihrer Mutter. Ich selbst habe mir das Essen verweigert und nicht viel getrunken und solange gehungert, bis ich es nicht mehr aushielt. Andererseits habe ich mich selbstverletzt und auch zuviel gegessen, aber nicht wieder gespuckt. Dafür habe ich Sport gemacht oder eben nicht. Ich war aufgrund meines Traumas und vieler anderer Probleme, die ich als Teenager hatte, eher oft depressiv.
Ich denke, ein Buch wie "alles so leicht" kann Außenstehende den Inhalt und die Bedeutung einer Essstörung besser verstehen lassen und Betroffene helfen, sich selbst besser zu verstehen und sich vielleicht auch helfen zu lassen.

Zum Buch (Klappentext):
"Ich will, dass du sauer wirst, wenn du sauer werden sollst, und traurig, wenn du traurig werden musst. Ich will, dass du gesund wirst, Stevie."
Gesund werden - als ob es darum ginge!
Stevie fühlt sich in der Falle. 60 Tage soll sie im Therapiezentrum für Essstörungen bleiben!
Der Alltag ist streng reglementiert, auf Schritt und Tritt wird sie kontrolliert, immerzu soll sie irgendetwas essen, obwohl sie sich genau das mühsam abrainiert hat. Das ist das Gegenteil von dem, was Stevie will. Wenn sich der Todestag ihres Bruders Josh zum ersten Mal jährt, soll es auch sie nicht mehr geben, in genau 27 Tagen will sie verschwinden.
Aber wie soll das hier funktionieren?
Dann lernt das Mädchen die Therapeutin Anna kennen. Sie drängt Stevie zu nichts, behandelt nicht nach Schema F, gesteht Fehler ein. Kann sie Stevie von ihrem selbstzerstörerischen Plan abbringen?

Eine Geschichte von solch einer Wucht und Schönheit, dass man immerzu Sätze unterstreichen möchte.
Rückentext:
Stevie hat nichts mehr zu verlieren. Sie ist fest entschlossen, aus diesem Körper, aus diesem Leben zu verschwinden.
Aber alle wollen sie daran hindern. Ihr Vater, der sie ins Therapiezentrum einweisen ließ. Anna, die so ganz anders ist als die anderen Seelenklempner. Und selbst den Mädchen, mit denen sie ein Zimmer und ein Schicksal teilt, fühlt sich Stevie jeden Tag näher. Aber sie wird sich nicht öffnen, sie hat schließlich einen Plan.

Ehrlich bis zur Schmerzgrenze, mitfühlend und hoffnungsvoll erzählt.

Die Autorin:
Meg Haston lebt in Jacksonville, Florida, wo sie schreibt und als Beratungslehrerin an einer Privatschule arbeitet. "Alles so leicht" ist ihr erster Jugendroman.
Als sie sich wegen einer Essstörung in Therapie begab, begann sie sich selbst und die anderen mit den Augen der Schriftstellerin zu betrachten. Daraus wurde "alles so leicht".