Alles so leicht

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„Alles so leicht“ ist der erste Jugendroman von Meg Haston und man sollte das Alter der Zielgruppe nicht ganz aus den Augen verlieren, denn der Erzählstil ist eben für diese auch gemacht. Das Thema ist in erster Linie natürlich die Magersucht der Hauptdarstellerin Stephanie genannt Stevie. Aber da ja solche Essstörungen eigentlich immer nur Ausdruck eines anderen Problems sind, geht es in diesem Buch auch um eine Jugendliche, die von Leben arg gebeutelt wird, die viele große und kleine Verluste erleiden muss und die darüber eine Krankheit entwickelt, die sie selbst zerstören kann, wenn ihr nicht jemand hilft.

Stevie leidet darunter, dass ihre Mutter ihren Vater verlassen hat und dass der Bruder vor einem Jahr gestorben ist. Sie gibt sich selber die Schuld daran und ihr Vater, der sich nicht mehr zu helfen weiß, lässt sie in ein Therapiezentrum einweisen, wo in 3 Monaten intensiv versucht wird, ihr mit allen Mitteln zu helfen. Sie ist bereits so stark abgemagert, dass ihr Plan, in 27 Tagen „verloschen“ zu sein, durchaus möglich wäre.

Eine sehr schräge Art, sich umzubringen, finde ich. Sich tothungern mit allen Mitteln. Also ein krasses Thema und Stevie’s Meinung über das Leben und das Essen und um die Menschen um sie rum sind zuerst eigentlich nur voller Ablehnung und Verachtung. Sie verachtet sich selbst und produziert das auch auf den Rest der Welt. Dass sie Stück für Stück aus dieser depressiven Haltung raus findet hat vor allem mit ihrer neuen Therapeutin zu tun, die ihr das Gefühl vermittelt, dass sie ihr wichtig ist und dass nicht alles schlecht ist um sie herum.

Interessant fand ich auch, dass die Autorin hier aus eigenen Erfahrungen schreibt und man das Gefühl, dass Stevie hat, zwar vielleicht nicht für sich persönlich nachempfinden kann, aber es wird so gut beschrieben, dass man zumindest versteht, warum Stevie so weit gekommen ist.

Gut finde ich auch, dass die Entwicklung der Hauptdarstellerin eine durchaus positive Richtung nimmt und man merkt, dass diese Spirale der schlechten Gedanken durchbrochen werden kann. Ein Hoffnungsschimmer für den Leser.